Oberkanakengeil von Osman Engin
Osman Engin hat in seinem Buch Oberkanakengeil 31 Kurzgeschichten über den Alltag eines germanisierten Türken geschrieben....
Hier ist eine Leseprobe aus einer Geschichte:
Der Vaterlandsverräter
"Herr Engin, ich freue mich, den bekanntesten türkischen Hip-Hop-Musiker Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben!"
"Ich und Musiker? Ich hasse Musik! Ich hasse jede Art von Musik und alles Kassettenrekorder! Ganz besonders hasse ich den Kassettenrekorder von meinem Sohn Mehmet!"
"Was ist denn das für ein Spinner?", fragt der Fernsehmoderator einen der vielen Wichtigtuer, die im Studium rumlaufen.
"Der glaubt er wäre ein Schriftsteller!", lächelt der Wichtigtuer mit dem rosafarbenen Seidenhemd.
"Herr Engin, ich freue mich den bekanntesten türkischen Schriftsteller Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben!"
"Ich bedenke mich für Ihre freundliche Einladung und bin auch sehr Glücklich, dass ich ..."
"Halt, halt, Sie sind noch nicht dran! wir sind noch nicht auf Sendung! Sind Sie blind? Sehen Sie nicht, dass das rote Licht noch nicht an ist?!"
"Das mag für Sie ja so sein, aber ich kann auch ohne rotes Licht glücklich sein. Ich bin bescheiden."
"Herr Engin", schleimt mich gleich darauf der Fernsehmoderator an, "ich freue mich, den bekanntesten türkischen Schriftsteller Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben! Hier in der Heimat sind wir sehr, sehr Stolz auf Sie!"
"Ich freue mich ja auch, hier zu sein, aber worauf sind Sie denn jetzt stolz?" wundere ich mich.
"Seien Sie doch nicht so bescheiden, Herr Engin. Sie wissen doch selbst, warum wir so stolz auf Sie sind", sagt er und lächelt die Kamera an.
Meine Frau Eminanim hat mich in de r5Türkei gleich bei zwei Dutzend kleinen Fernsehsendern als "Gastarbeiter, der alleine lesen und schreiben kann" denunziert. In der Hoffnung, so den teuren Sommerurlaub finanziert zu bekommen. diese privaten Fernsehsender vermehren sich dort wie die vielen Millionen Arbeitslosen in Nürnberg.
"Aber Herr Engin, Sie sind doch einer unserer Künstler im europäischen Ausland. Unsere ganze Nation ist stolz auf Sie."
"Ach sagen Sie bloß, haben Sie etwa meien Bücher gelesen?"
"Öhm.... eh.... direkt gelesen nicht."
"Indirekt?"
"Hmm... öhm..."
"Haben Sie überhaupt schon mal ein Buch gelesen?"
"Hmm... ja ja ..."
"Wissen sie überhaupt, wie ein Buch aussieht? ich gebe Ihnen einen Tipp: man kann es nicht essen und es hat keinen Busen."
"Ehhe... höh.... aber das tut ja auch nichts zur Sache. Wichtig ist nur, die gesamte Türkei einschließlich Zypern und Nordirak ist stolz auf Sie!"
"Können wir nicht über was anderes reden als darüber, wer stolzer als der andere ist?"
"Wollen Sie hier jetzt etwa neue Sitten einführen? Ich will doch nur hören, dass Sie auf unser Land ebenfalls stolz sind!"
"Eigentlich nicht so sehr."
"Wie bitte? Herr Engin, Sie leben ja nun schon seit langen Jahren im Ausland und sind gezwungen, auf Deutsch zu schreiben, darunter hat Ihr Türkisch gelitten. Sie haben sich eben falsch ausgedrückt. Eigentlich wollten sie doch sagen: Ich bin stolz, ein Türke zu sein!"
"Ich bin stolz, die dreißig Jahre Ehe mit meiner Frau überlebt zu haben."
"Wurden Sie durch die PKK, die IRA, die ETA, die CIA, die Mafia, die Frauenbewegung oder eine andere Terrororganisation zu der Aussage 'Ich bin nciht stolz auf mein Land' gezwungen?"
"Aber Herr Moderator, warum sollte ich denn auf ein Land stolz sein? Also auf Steine, Sand und Erde, die seit Millionen von Jahren existieren und denen völlig egal ist, wer auf ihnen herumturnt?" ....
Die Fernsehsendung nahm von da ab eine für den Moderator unvorhersehbare Wendung. Als Osman Engin sich viel später an diesem bemerkenswerten Abend endlich in einem Hotelzimmer vor den Fernseher setzte und einschaltete hört er dies:
"Aus Anlass der aktuellen Ereignisse sehen wir uns gezwungen, unser Programm zu ändern...." sagte die Sprecherin mit bedrückter Stimme.
"Schon wieder ein Erdbeben?" fragte sich Osman Engin.
"Viel schlimmer als ein Erdbeben", antwortete sie, "Die Unruhen, die durch dieses verhängnisvolle Interview verursa......."
Halt! Mehr soll hier nicht über den neugeborenen Vaterlandsverräter verraten werden.
Nur soviel: Buch ausleihen, selber lesen und "Achtung: Zwerchfellattacke!"
http://www.osmanengin.de/
Hier ist eine Leseprobe aus einer Geschichte:
Der Vaterlandsverräter
"Herr Engin, ich freue mich, den bekanntesten türkischen Hip-Hop-Musiker Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben!"
"Ich und Musiker? Ich hasse Musik! Ich hasse jede Art von Musik und alles Kassettenrekorder! Ganz besonders hasse ich den Kassettenrekorder von meinem Sohn Mehmet!"
"Was ist denn das für ein Spinner?", fragt der Fernsehmoderator einen der vielen Wichtigtuer, die im Studium rumlaufen.
"Der glaubt er wäre ein Schriftsteller!", lächelt der Wichtigtuer mit dem rosafarbenen Seidenhemd.
"Herr Engin, ich freue mich den bekanntesten türkischen Schriftsteller Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben!"
"Ich bedenke mich für Ihre freundliche Einladung und bin auch sehr Glücklich, dass ich ..."
"Halt, halt, Sie sind noch nicht dran! wir sind noch nicht auf Sendung! Sind Sie blind? Sehen Sie nicht, dass das rote Licht noch nicht an ist?!"
"Das mag für Sie ja so sein, aber ich kann auch ohne rotes Licht glücklich sein. Ich bin bescheiden."
"Herr Engin", schleimt mich gleich darauf der Fernsehmoderator an, "ich freue mich, den bekanntesten türkischen Schriftsteller Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben! Hier in der Heimat sind wir sehr, sehr Stolz auf Sie!"
"Ich freue mich ja auch, hier zu sein, aber worauf sind Sie denn jetzt stolz?" wundere ich mich.
"Seien Sie doch nicht so bescheiden, Herr Engin. Sie wissen doch selbst, warum wir so stolz auf Sie sind", sagt er und lächelt die Kamera an.
Meine Frau Eminanim hat mich in de r5Türkei gleich bei zwei Dutzend kleinen Fernsehsendern als "Gastarbeiter, der alleine lesen und schreiben kann" denunziert. In der Hoffnung, so den teuren Sommerurlaub finanziert zu bekommen. diese privaten Fernsehsender vermehren sich dort wie die vielen Millionen Arbeitslosen in Nürnberg.
"Aber Herr Engin, Sie sind doch einer unserer Künstler im europäischen Ausland. Unsere ganze Nation ist stolz auf Sie."
"Ach sagen Sie bloß, haben Sie etwa meien Bücher gelesen?"
"Öhm.... eh.... direkt gelesen nicht."
"Indirekt?"
"Hmm... öhm..."
"Haben Sie überhaupt schon mal ein Buch gelesen?"
"Hmm... ja ja ..."
"Wissen sie überhaupt, wie ein Buch aussieht? ich gebe Ihnen einen Tipp: man kann es nicht essen und es hat keinen Busen."
"Ehhe... höh.... aber das tut ja auch nichts zur Sache. Wichtig ist nur, die gesamte Türkei einschließlich Zypern und Nordirak ist stolz auf Sie!"
"Können wir nicht über was anderes reden als darüber, wer stolzer als der andere ist?"
"Wollen Sie hier jetzt etwa neue Sitten einführen? Ich will doch nur hören, dass Sie auf unser Land ebenfalls stolz sind!"
"Eigentlich nicht so sehr."
"Wie bitte? Herr Engin, Sie leben ja nun schon seit langen Jahren im Ausland und sind gezwungen, auf Deutsch zu schreiben, darunter hat Ihr Türkisch gelitten. Sie haben sich eben falsch ausgedrückt. Eigentlich wollten sie doch sagen: Ich bin stolz, ein Türke zu sein!"
"Ich bin stolz, die dreißig Jahre Ehe mit meiner Frau überlebt zu haben."
"Wurden Sie durch die PKK, die IRA, die ETA, die CIA, die Mafia, die Frauenbewegung oder eine andere Terrororganisation zu der Aussage 'Ich bin nciht stolz auf mein Land' gezwungen?"
"Aber Herr Moderator, warum sollte ich denn auf ein Land stolz sein? Also auf Steine, Sand und Erde, die seit Millionen von Jahren existieren und denen völlig egal ist, wer auf ihnen herumturnt?" ....
Die Fernsehsendung nahm von da ab eine für den Moderator unvorhersehbare Wendung. Als Osman Engin sich viel später an diesem bemerkenswerten Abend endlich in einem Hotelzimmer vor den Fernseher setzte und einschaltete hört er dies:
"Aus Anlass der aktuellen Ereignisse sehen wir uns gezwungen, unser Programm zu ändern...." sagte die Sprecherin mit bedrückter Stimme.
"Schon wieder ein Erdbeben?" fragte sich Osman Engin.
"Viel schlimmer als ein Erdbeben", antwortete sie, "Die Unruhen, die durch dieses verhängnisvolle Interview verursa......."
Halt! Mehr soll hier nicht über den neugeborenen Vaterlandsverräter verraten werden.
Nur soviel: Buch ausleihen, selber lesen und "Achtung: Zwerchfellattacke!"
http://www.osmanengin.de/
CinAli - 30. Okt, 16:11