Minarett Telfs

Sonntag, 29. Januar 2006

Rietzer Minarett

Im Jänner 2005 sagte ich einem Vorstandsmitglied eines Telfer Vereins von Einwanderern aus der Türkei, dass sie erst dann wirklich integriert sein würden, wenn sie einen eigenen Fasnachtswagen bei der Telfer Fasnacht hätten. Ja, daran habe man schon gedacht....
Nun, die Telfer Fasnacht 2005 war noch ohne solchen Wagen. In fünf Jahre wüsste man also mehr.
Dann kam im Oktober 2005 die Telfer Minarett-Diskussion, und bewies, dass es noch anstrengende 4,5 Jahre dauern würde, bis zur vollen Integration mittels türkischem Fasnachtswagen....
Am 18. Jänner 2006 berichtete dann die Oberländer Rundschau von einer Nachbarsgemeinde, die da bereits einige Schritte weiter war:
"In Rietz gibt es schon ein Minarett.

Rietzer Fasnacht steht ganz im Zeichen der Integration.

.... Schon an den Getränkeständen konnte man das Motto der heurigen Fasnach erahnen. Nicht Markus, Wolfgang oder Gerhard schenkten Glüchwein aus, sondern Ahmet und Mehmet ware für das Kulinarische zuständig. Nch dem einmarsch der Musikkappelle Rietz, flankiert von Wikinger, Chinesen, Türken udn anderen Nationalitäten,ertönte vom selbst gebauten und tranportablen Minarett der Ruf des Muezzin. "
Und gleich ncoh ein zweites Mal, damti sich unsere Nachbargemeinde daran gewöhnen kann", so der Moderator, Das sollte nciht der einzig elustige Seitenhieb in Richtung Relfs im Verlaufe des Abend bleiben. Nach einigen Einblicken in das Rietzer forfleben immer wieder "volll krass" übersetzt von Simultanübersetzer "Ahmet", war es an der Zeit für den Höhepunkt des Abends. Die "bezaubernde Jeannie", der aus der gleichnamingen Fersehserie bekannte Flachengeist, zauberte den "Fischer-natz" - benannt nach seinem Begründer Heinrich Fischer - herbei.....

2 Bilder: Bildunterschriften:
Die Nachbargemeinde Telfs, hier als "Tülfsy (vormals Telfs) betitelt, bekam auchihr "Fett" ab.

Nach dreijähriger Pause erblickte der "Fischer-Natz" im "Rietzer Minarett" das Licht der Welt.

Dieser kleine Bericht zeigt, dass die Integration im ethnologischen Sinne zumindest in Rietz bereits begonnen hat.

Rietz:
http://members.aon.at/rietz
http://www.mk-rietz.com/
http://www.tirol.gv.at/applikationen/gemeinden/m172/tirol/gemeinden_detail.jsp?key=70215

Donnerstag, 24. November 2005

Sechs Wochen nach der Eröffnung dieses Themas:

Seit dem eintrag vom 12. Oktober 2005 über die Telfer Minarett-Dorf-Posse ist vieles geschehen. Ich habe meine Beobachtungen dazu in einem Blog-Thread gespeichert.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Medienrummel zwar kurzfristig den sozialen Frieden in Telfs gestört hat, aber doch wahrscheinlich AUCH zu einem rascheren Einlenken der Bauverhandlungsparteien beigetragen hat. Was allerdings meiner Meinung nach zweifelsohne außer dem "Dorffrieden" noch darunter gelitten hat, ist der Ruf Tirols und Österreichs, wie Alois Schöpf in der Tiroler Tageszeitung vom 12. November 2005 in seinem Apropos mit dem bezeichnenden Titel Tirolwerbung auf Telferisch feststellte:

"Peinlich wird der Streit um das Minarett in Telfs auch dadurch, dass ausgerechnet die Österreicher mit ihren Forderungen etwa an die Türkei nicht gerade zimperlich sind. Auf Toleranz und Religionsfreiheit zu vergessen, wenn es einen selbst betrifft , ist daher umso bedenklicher."

Dabei sei an die Aussage des Nationalratspräsidenten Dr. Andreas Khol anlässlich der Eröffnung der Innsbrucker Herbstmesse erinnert, durch die er der Türkei fehlende EU-Reife attestierte, solange nicht die Schützen eine Feldmesse in Antalya abhalten könnten...., M.H.)


Über diese Mediendiskussion hinaus, ist vielen TirolerInnen in diesem Zusammenhang klar geworden, dass es hier nicht nur um bloße und ratifizierte Grundrechte der österreichischen Staatsbürger bezüglich der Religionsfreiheit und der eigenen Kultur geht, sondern dass hier auch die Raumordnung und Siedlungspolitik gefordert sind.

Derzeit wird gerade ein Zukunftsleitbild für Tirol erstellt, in dem die Tirolerinnen auch mitreden können:

http://www.tirol.gv.at/raumordnung/zukunftsraum/projekt.shtml

Meinen Beitrag habe ich dazu bereits geleistet:
http://cinalilernklub.twoday.net/stories/1182274/
Besinnlicher Medienabschluss


"Detail am Rande:
Der Verein ATIP hat neben der Gemeinde und dem Inntalcenter eine der drei großen, künstlerisch gestalteten "Weihnachtsengel", die heuer im Weihnachtsdorf Telfs aufgestellt werden, finanziert..
..!"


Mit diesen fett gedruckten Worten endet der Leitartikel von Hansjörg Pircher in der Novembernummer der Oberländer Zeitung "Mein Monat", für die ich früher auch gelegentlich geschrieben habe.


Die Zeitschrift berichtet in einem "Sonderthema" über die Telfer Minarett-Diskussion, die "teilweise eklig geführt" wurde.

Neben einer Chronologie des umstrittenen Bauprojektes, finden sich auch Stellungnahmen des Bauerwerbers sowie einiger Politiker, wie beispielsweise von Altbürgermeister und Friedenspreistäger Helmut Kopp.

Ein adventlich-friedlicher Abschluss einer überflüssigen politischen Kleingeldschlägerei - meiner Meinung nach!!!

Wen's genauer interessiert:

http://printmedien.westmedia.at/ausgaben/MM_15_05.pdf
http://printmedien.westmedia.at/printmedien/meinmonat/

Dienstag, 22. November 2005

Telfer Volksschauspiele - AKTUELL

Am 21. November 2005 schrieb der vormalige Tiroler Landeshautpmann Wendelin Weingarnter in der Neuen - Zeitung für Tirol zum Telfer Minarett-Streit:

In Telfs wurde der dritte Atk des Volksschauspiels überraschend umgeschrieben. Gibt es am Ende ein Fest der Toleranz?

Am Ende ein Happyend in Telfs?

Telfs ist bekannt für seine Volksschauspiele.
Derzeit läuft aber in Telfs ein Schauspiel, das nicht Theater sondern Realität ist. Der Titel: "Das Minarett".
Wir alle sind Zuschauer.
Die Hauptdarsteller:
Türkischstämmige Moslems, die zu ihrer Mosche ein Minarett bauen wollen, ein wenig sensibler moslemischer Religionsführer aus der Wienerstadt, der auch einen Muezzin am Minarett hören möchte, besorgt Anrainer, aber auch Bürger, die ihre wiederentdeckten religiösen Gefühle in Gefahr sehen; ein mutiger Bürermeister, ein toleranter katholischer Bischof, politische Gegner des Bürgermeisters und schließlich Schützen, die auf ein falsches Ziel schießen.
.... (dann werden die ersten zwei Aktes des Theaterstücks beschrieben.....)
... Dann ist Pause.
In der Pause werden Rechtsmittel geschmiedet, der Gerichtshof in Wien soll das Minarett zu Fall bringen. Die Bürgerseele wird am Kochen gehalten. Im dritten Akt dann die große Überraschung: die moslemischen Bauwerber erklären, das mit 20 Metern genehmigte Minarett freiwillig um 5 Meter niederer zu bauen. Das friedliche Zusammenleben mit allen Telfer Bürgern ist ihnen wichtiger als die Höhe des Minaretts. Die ursprünglichen Gegner sind erleichtert und stimmen zu, nur die politischen Gegner trauern ein wenig um die verpatzte Gelegenheit. Dann endet der dritte Akt in einem großen gemeinsamen Fest. Es gibt türkische Spezialitäten und Tiroler Krapfen. In Mösern läutet die Friedensglocke. Und die Schützen feuern eine Ehrensalve zu Ehren der neu gewonnenen Telfer Toleranz.
Ob auch dieser letzte Teil des kleinen Wunders von Telfs Wirklichkeit werden kann?"


Danke, Herr Wendelin Weingarnter, für diese kleine vorweihnachtliche Köstlichkeit!

Danke Wendelin Weingarnter!

In der Neuen-Zeitung für Tirol vom 21. November 2005 schrieb der evormalige Landeshauptmann von Tirol, Wendelin Weingarnter, in seinen Gedanken aus Tirol:

In Telfs wurde der dritte Akte des Volksschauspiels

Dienstag, 15. November 2005

Literarische Inspirationen zum Thema Telfer Minarett:

Kann man sehr tief in der deutschen Kultur verwurzelt sein und dennoch ein Minarett akzeptieren?

Ja. Ein Minarett nimmt mir nichts von meiner kluturellen Identität. Mein Kultur und mein kulturelles Erbe trage ich in mir. Und wenn ich abends mit meinem Kind zusammen den Faust lese, dann kann mir um nichts in der welt irgendjemand den Genuss an Goethes Sprache nehmen. Ungeachtet der paar Brocken Türkisch die ich für mein Projekt gelernt habe. Im Gegenteil: je mehr ich von anderen Kulturen erfahre, desto mehr schätze ich die eigene. Übrigens hat sogar schon Goethe über die "Türkei" geschrieben:

Faust, der Tragödie erste Theil

Draußen vor dem Thor am Osterfeiertag:

Einige kreuzbrave Bürger unterhalten sich über Gott und die Welt..... wie man so schön sagt:

"Bürger:
Nein, er gefällt mir nicht der neue Bürgermeister!
Nun, da er's ist, wird er nur täglich dreister.
Und für die Stadt was thut denn er?
Wird es nivht alle Tage schlimmer?
Gehorchen soll man mehr als immer,
Und zahlen mehr als je vorher....

Andrer Bürger:
Nichts bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen,
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Uns sieht den Fluss hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man Abends froh nach Haus,
Und segnet Fried' und Friedenszeiten.

Dritter Bürger:
Herr Nachbar, ja! so lass ich's auch geschehn,
Sie mögen sich die Köpfe spalten,
Mag alles durch einander gehn;
Doch nur zu Hause bleib's beim Alten."


Tja, so sah Goethe die "braven Bürger".

Dann holten sich diese braven europäischen Bürger selbst die "Türkei" ins Lande für ihre beschaulichen Textil-Fabriken .... Aber weil selbst die genügsamsten Gastarbeiter aus dem hintersten Anatolien dann dank Arbeitnehmerschutz und wegen der Textilkrise zu teuer wurden, haben sie die Textil-Fabriken gleich in die Türkei gestellt oder nach China und bei uns gibt dann eben statt fröhlich schmauchender Fabristürme Minarette und die alten Fabrikshallen von Telfs wurden zu Wohnräumen für die Nachkommen der Gastarbeiter umfunktioniert.....

Dem "braven Bürger" kann's egal sein, denn der hat seine Villa eh weit, weit weg davon. Der sieht weder diese tollen Unterkünfte noch muss er sich mit Hinterhofmoscheen auseinander setzen und Kämpfe um und gegen geplante Minarette........ Und wie Goethe schon so treffend sagte:

"Dann kehrt man Abends froh nach Haus,
Und segnet Fried' und Friedenszeiten."


Goethe lesen ist immer wieder ein Gewinn. Übrigens kenn ich die Wohnsituation in den ehemaligen Fabrikshallen persönlich von einer Projektfamilie..... Ich meine die Wohnungen sind sehr geräumig, aber das Umfeld.... Auf der einen Seite der reißende Bach im Kanal und sonst nur Betonhof....

Montag, 14. November 2005

Telfer Wirtschaft holte "Ausländer" nach Telfs

Es war die eigene Wirtschaft von Telfs, die die Gastarbeiter in den Ort holte: Im Jahre 1972 sollen laut Aufzeichnungen 50 % der Arbeitnehmer hier "aus dem Ausland" gewesen sein.

Ich verwiese auf den Zeitungsartikel vom 25. August dieses Jahres in der Tiroler Tageszeitung mit dem Titel:

Bewusstsein für Integration schaffen

"Ich denke dass man bei der Diskussion um Ausländer nicht den Geschichtsverlauf in der Gemeinde vergessen darf," erklärt Opperer. Der Telfer Bürgermeister verweist dabei auf Zeitdokumente, die aus dem Jahre 1972 stammen. "Darin wurden die Arbeiter der Telfer Betriebe erfasst", erklärt Opperer, "damals stammten fast 50 Prozent aus dem Ausland. In der Zwischenzeit leben diese Familien bereits in der dritten Generation in unserer Gemeinde."


Einige Absätze weiter stand im selben Artikel:

"Die Vielfalt der verschiedenen Konfessionen in der Marktgemeinde Telfs zeigt sich auch an der Zahl der Kirchenhäuser. Beinahe in jedem Ortsteil von Telfs ist eine Kirche zu finden. Der türkisch-islamische Verein ATIB eröffnete 2001 eine Moschee mit Gemeinschaftsräumen. Nicht weit davon entfernt bauten die Zeugen Jehovas vor knapp drei Jahren einen neuen Königreichssaal. Die Neuapostolische Glaubenskirche und die Freikirchlichen Christen verfügen ebenfalls über Gebetsräumlichkeiten."

Sonntag, 13. November 2005

FPÖ-Tirol landet Rundumschlag und schießt sich auf Van Staa und Opperer ein

Hauser: Bürger in Telfs wurden hinters Licht geführt

So titelt die FPÖ-Homepage am 11. November 2005 auf ihrer Homepage

http://www.fpoe-tirol.at/index.php?id=2026&backPID=2022&tt_news=5399

Dort ist zu lesen:

Kein Bauverbot für Beschallung das Minarett im Grundbuch feststellbar.

Endlich wacht Landeshauptmann van Staa aus dem Schlaf auf. Seine Aussagen zu den Minarett-Problemen in Telfs und Hall sind aber inhaltsleer. Gerade van Staa müsste von sich aus feststellen, dass es der muslimischen Gemeinschaft ganz offensichtlich am Integrationswillen fehlt. Sie würde sonst nicht die Errichtung des Minaretts so hoch spielen und darauf bestehen, stellt der freiheitliche Landesparteiobmann fest.

Schon der Name des Grundbesitzers, auf dem das Minarett gebaut werden soll, ist kontraproduktiv. Der Verein trägt nämlich den Namen „Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich“. Von einer Zusammenarbeit kann wohl keine Rede sein, wenn gegen den Willen der ortsansässigen Bevölkerung islamische Machtsymbole errichtet werden sollen.

Wiederholt wurde durch den Telfer Bürgermeister behauptet, im Grundbuch sei vermerkt, dass es zu keiner Beschallung (Muezzinruf) in Telfs kommen würde. Das stimmt nicht.
Man hat die Bevölkerung ganz offensichtlich falsch informiert. Im aktuellen Grundbuchauszug der Moschee ist davon keine Rede.

Der Gebetsruf ist ein wesentlicher Teil des muslimischen Glaubens. Er ist ein öffentliches Bekenntnis zum Islam und zu seiner Überlegenheit über andere Religionen. Der Gebetsruf bekundet damit den erwähnten Machtanspruch. Er ist also nicht rein „religiös“ – im modernen, westlichen Verständnis – sondern hat eine politische Komponente, schließt Gerald Hauser.


Dabei übersieht Herr Hauser ein kleines Detail:
Nicht der angeblich fehlende Integrationswille des Telfer Vereins spielte das Thema Minarettso hoch sondern die FPÖ mit ihrem seit Wochen andauernden ausländerfeindlichen Wahlkampf und die Medien.

Dass Herr Hauser findet, dass der Vereinsname kontraproduktiv sei, tritt bestehendes Österreichische Recht mti Füßen. Ein Name ist ein Name ist ein Name. Wenn der Verein polizeilich genemigt ist, dann hat niemand daran mehr etwas herumzumäkeln. In einem Bundesland mit enormer Vereinsdichte ist das müßig zu erwähnen....

Bauverhandlungen haben es an sich, den Interessensausgleich der Nachbarn bestmöglich zustande zu bringen. Dass Nachbarn sehr häufig Einsprüche erheben, liegt in der Natur der Sache. Jeder der hier schon mal gebaut hat, weiß das aus eigener Erfahrung. Grundbucheintragungen können, soweit ich unterrichtet bin erst gemacht werden, wenn die Baubewilligung vorliegt, vorher hat das ja gar keinen Sinn. Und die Bauverhandlung ist doch erst am Montag, haben die Medien berichtet, oder???? Herr Hauser denkt wohl, dass man das in Tirol nicht weiß. In dem Land mit einer der größten Eigenheimanteile Österreichs.....

Bedenklich mit welchen Manipulationen hier argumentiert wird.

Interessant auch dieser Beitrag auf der FPÖ-Tirol-Seite:

Hauser: Minderheit will die Mehrheit dominieren – Tirol muss Tirol bleiben.


Tiroler Freiheitliche lehnen Bau eines Minaretts kategorisch ab.

„Die muslimischen Gläubigen haben ja auch bisher den Weg zur Moschee ohne den Ruf eines Muezzins von einem Minarett aus gefunden. Der Ausübung ihres Glaubens wird sicher kein Hindernis in den Weg gelegt werden. In Österreich herrscht bekanntlich Religionsfreiheit“, stellt der freiheitliche Landesparteiobmann fest.
Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft soll gefälligst zuerst einmal in der Türkei diese Religionsfreiheit verlangen. Erst vor wenigen Tagen hat ein aktueller Bericht der EU-Kommission die türkische Regierung diesbezüglich scharf gerügt. Die noch immer anhaltende Verfolgung von Armeniern christlichen Glaubens durch die Türkei spricht für sich.

Die Tiroler Freiheitlichen lehnen den Bau eines Minaretts in Tirol kategorisch ab. Ebenso abgelehnt wird der Ruf des Muezzins in jeglicher Form der technischen Beschallung. Wir sind in Tirol und nicht in der Türkei. Auch unserer großzügigen Toleranz sind Grenzen gesetzt. Derzeit will eine Minderheit die Mehrheit dominieren.
Gerald Hauser rügt weiters die dilletantische Vorgangsweise des Telfer Bürgermeisters. Dieser trägt einen großen Teil der Schuld an der derzeitigen Eskalation. Hätte er von Anfang an seine Telfer Bürgerinnen und Bürger eingehend informiert, hätte er eine berichtende Gemeindeversammlung abgehalten, wäre ihm, Telfs und Tirol viel erspart geblieben.

Die Tiroler Freiheitlichen werden den Telfer Mitmenschen helfen, alle gesetzlichen und politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, von einer Volksbefragung angefangen bis zur Anrufung der Höchstgerichte.


Quelle:
http://194.96.168.106/index.php?id=2026&backPID=2022&tt_news=5392

Mittwoch, 9. November 2005

Blauer Trittbrettfahrer will "Hall vor den Osmanen retten".....

Blauer Haller sieht den roten Halbmond als Bedrohung für die Stadt.

Von Stefan Fuisz

Der Klimmzug

Endlich wissen wir, wer Richard Halbedel ist. Der Stadtparteiobmann der Freiheitlichen Partei von Hall in tirol schafft es mit einem fast unglaublichen Klimmzug, endlich einmal zitiert zu werden.
Insider wussten bisher von Halbedel, dass er Lederhändler in Hall ist und seit wenigen Monaten Stadtparteiobmann. Nun ist er der Mann der Hall vor den Osmanen rettet: Weil sich in Telfs Widerstand gegen den Bau eines Minaretts regt, sieht der blaue Haller den roten Halbmond schon drohend über der Stadt stehen. seine Wortmeldung zum thema Minarett beginnt zwar mit einem Bekenntnis zum "gleichen Recht für alle Religionsgemeinschaften" (wie edel) endet aber mti der pauschalen Vorentscheidung über Einzelmeinungen.: "Für ein muslimisches Minarett hätte hier wohl niemand Verständnis."
Das ist weniger als die Halbwahrheit. Denn alle 13.000 Haller werden wohl kaum so besorgt sein wie ihr blauer Vordenker - auch wenn es der mit einem fast unglaublichen Klimmzug zu ein wenig Bekanntheit gebracht hat.

Quelle:
Neue - Zeitung für Tirol, 9. November 2005

http://www.hall-in-tirol.at/110.html
http://www.hall-tirol.at/
http://www.fpoe-tirol.at/

Dienstag, 8. November 2005

Kinder- und Menschenrechte 2

Auf der Homepage des Tiroler Tageszeitung vom 8. 11. 2005:
"Anrainer protestieren gegen geplanten Minarettbau in Telfs
Sie befürchten, dass das "Wahrzeichen" zur Pilgerstätte werden könnte.

Gegen den geplanten Bau eines Minarettes in der Marktgemeinde Telfs regt sich Widerstand von Anrainern. Eine eigens gegründete Bürgerinitiative übergab am Montag rund 2.500 Unterschriften gegen das Bauvorhaben. Bürgermeister Stephan Opperer (V) will an der Baugenehmigung dennoch festhalten.

Opperer verwies in Medienberichten auf den aktuellen Bebauungsplan des Areals, auf dem bereits ein Gebetsraum besteht. Da es keine rechtlichen Einwände gebe, sei das Bauvorhaben nicht zu untersagen.

Die Anrainer befürchten, dass das Minarett zur Pilgerstätte werden könnte und führten unter anderem Verkehrsprobleme an. Von den rund 13.000 Einwohnern der Marktgemeinde sind etwa zehn Prozent ausländischer Herkunft.

Die islamische Gemeinde in Telfs will am umstrittenen Bauvorhaben festhalten. Finanziert werden soll das 70.000 Euro teure Projekt mit Spendengeldern.

APA 08.11.2005"
Quelle:
http://www.tirol.com/politik/innsbruck/23470/index.do

In der Printausgabe der Zeitung steht am selben Tag auf Seite 10, Tirol aktuell:

"Drohungen gegen Telfer Bürgermeister
Trotz Unterschriftenaktion und anonymer E-Mails hält der Telfer Bürgermeister Stephan Opperer am geplanten Minarett fest.
"Auch wenn Sie mir 5000 Unterschriften dagegen bringen, werde ich keinen Amtsmissbrauch begehen", erklärte Stephan Opperer den Betreibern der Unterschriftenaktion gegen den geplanten Gebetsturm am Gießenweg in Telfs. Der Bürgermeister zeigte sich entschlossen, die Entscheidung auch gegen härtesten Widerstand durchzufechten.

Er verwies auf ein Gutachten des Rechtsexperten Karl Weber, der das Projekt als bewilligungspflichtig bezeichnete, weil alle Auflagen erfüllt seien. "Sonst würde ich mich strafbar machen", rechtfertigte sich der Ortschef.

Opperer kennt auch die Schattenseiten seiner konsequenten Haltung: "Ich habe ein SMS bekommen, in dem mir jemand gedroht hat, mein Haus anzuzünden." Auch E-Mails mit Inhalten wie "dann erschieß' ich dich" seien schon aufgetaucht. Tun werde er nichts dagegen, meinte der Bürgermeister, schließlich sei alles anonym gewesen. Von derartigen Praktiken distanzierten sich am Montag auch die Gegner des Minaretts, die mit 2400 Unterschriften im Rathaus vorstellig wurden.

"Uns Anrainer stört vor allem der zu erwartende Verkehr und die Lärmbelästigung, der Turm wird eine Pilgerstätte werden", befürchtet Elke Ennemoser. Auch die im Grundbuch bereits verankerte Vereinbarung, dass kein Muezzin vom Turm zum Gebet rufen werde, will Ennemoser nicht recht glauben. Dass nicht nur Telfer unterschrieben haben, erklärt sie damit, dass es ein "tirolweites Problem sei".

Neben viel Polemik gab es beim Gespräch auch kleine Schritte der Annäherung. Opperer versprach, dass das Verkehrsproblem sicher gelöst werde. "Damit sind wir schon sehr glücklich", freute sich Elke Ennemoser. Die Unterschriftenaktion gehe dennoch weiter."
07.11.2005 20:08
Quelle:
http://www.tirol.com/politik/oberland/23453/index.do

Hier wird einem jungen Familienvater gedroht, dass sein Haus angezündet wird, wenn er seiner Pflicht als Bürgermeister nachkommt.

Das ist verabscheuungswürdig!!

Mittwoch, 2. November 2005

Erster Brandanschlag auf "von Türken bewohntes Wohnhaus"

Im Zuge der Mediendebatte zum projektierten Telfer Minarett in der Tiroler Tageszeitung wurde am 15. Oktober 2005 ein in einer TT-Umfrage Befragter folgendermaßen zitiert:

"Drohung: Dann zünden wir den Turm halt an."

Die Folgen dieser Art der Medienberichterstattung und der sich daraufhin ereignenden Leserbriefdebatte sind dann am 31. Oktober 2005 und am 2. November 2005 ebenfalls in der Tiroler Tageszeitung oder auf der Homepage www.tirol.comzu lesen:

"Brandanschlag auf Wohnhaus türkischer Familien in Imst

Glimpflich ist der Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes Haus in Imst am Sonntag verlaufen.
Nach Angaben der Polizei kam es lediglich zu einer kleinen Flamme. Verletzt wurde niemand. Von dem oder den Tätern fehlte vorerst jede Spur.
Verwendet wurden brandbeschleunigende Flüssigkeiten. Außerdem wurde vor dem Haus ein Pkw mit der Substanz überschüttet, wobei hier jedoch nicht versucht wurde, diese anzuzünden.
Das betroffene Haus wird von 33 Türken oder türkischstämmigen Personen bewohnt. Die Substanz wurde hauptsächlich am Mauerwerk, an der Haustüre wie auch an Fenstern verschüttet.
Dass es nicht zu einem offenen Feuer gekommen ist, sei einerseits glücklichen Umständen und andererseits der unter gewissen Voraussetzungen relativ schweren Entflammbarkeit des Brandbeschleunigers zu verdanken, erklärten die ermittelnden Beamten.
Der Sachschaden sei gering. Das Tatmotiv war unbekannt, die Ermittlungen sind im Laufen. (TT 31.10.2005)


http://www.tirol.com/chronik/oberland/23001/index.do

---------------------
"Brandanschlag auf türkisches Wohnhaus in Tirol geklärt
Der 19-Jährige Täter gibt an, "aus Zorn" gehandelt zu haben.
Der Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes Haus in Imst in Tirol ist geklärt. Die Polizei konnte nach Angaben vom Dienstag einen 19-Jährigen ausforschen, der die Tat bei den Einvernahmen gestanden habe. Als Motiv habe er angegeben, "aus Zorn" gehandelt zu haben, weil er sich von den Bewohnern bevormundet gefühlt habe. Politische oder "klassisch fremdenfeindliche Gründe" schloss die Exekutive aus.
Laut Angaben des mutmaßlichen Täters holte er vom Garagenabstellplatz seines Wohnortes einen Kanister mit zehn Liter Diesel und verschüttete den Inhalt an den Hauswänden, auf den Fensterbrettern und vor allem im Eingangsbereich des Hauses. Im Haus hielten sich zu dieser Zeit 33 türkische bzw. türkischstämmige Personen auf, die Mehrzahl davon Kinder. Der Täter versuchte dann, den Diesel im Eingangsbereich mit einer Zigarette anzuzünden, was ihm jedoch nicht gelang. Daraufhin ging er zu seinem Wohnhaus zurück und holte einen Kanister mit Benzin. Dieses verteilte er wiederum bei der Haustüre. Dann zündete er das Gemisch mit einem Feuerzeug an.

Es kam zu einer kurzen Brandentwicklung am hölzernen Türblatt und am Türrahmen. Das Feuer erlosch allerdings nach kurzer Zeit. Der Täter ging daraufhin nach Hause und legte sich ins Bett. Durch das Feuer entstand nur geringer Sachschaden. Allerdings sei es glücklichen Umständen zu verdanken, dass sich der Brand nicht durch die Eingangstüre in das Innere des Hauses ausgebreitet habe, betonten die ermittelnden Beamten. Die Bewohner hätten in diesem Fall kaum Fluchtmöglichkeiten gehabt.

Der 19-Jährige sei voll geständig, hieß es. Der Staatsanwalt ordnete die Anzeige auf freiem Fuß an. (APA 01.11.2005) In der Tiroler Tageszeitung am 2. November gedruckt)"


http://www.tirol.com/chronik/oberland/23045/index.do
---------------
Wenn auch die Exekutieve politische oder "klassisch fremdenfeindliche Gründe" ausschloss, meinte die TT:

"Ein 19-Jähriger gesteht, dass er aus Hass auf die Einwanderer das Haus abfackeln wollte."

Inwiefern die vorrangegangene Berichterstattung in den Tiroler Medien hier eine Rolle spielten, sollte meiner Meinung nach untersucht werden.

Positiv zu erwähnen ist in dem Zusammenhang der Leserbrief von Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Stöger, am 27. Oktober 2005 erschienen:

Im Namen des Christentums
Es wäre nicht uninteressant, einmal der Frage nachzugehen, wieviele jener, die "im Namen des Christentums" meinen, den Islam ablehnen zu müssen denn auch wirklcih zur Kirche gehen.

Eher scheint es, dass manche das Christentum lediglich als Schild benützen, um dann etwas "im Schilde zu führen". Johannes Paul II. sagte in der Omajaden-Moschee in Damaskus (2001) zu den Muslimen, die mit ihm beteten:

"Der Dialog zwischen den Christen und Muslimen ist heute nötige denn je."

Allein bei 12 seiner Reisen besuchte er islamische Zentren. Das muslimische Fastenabbruchessen, eine feierliches Essen im Fastenmonat (Ramadan) nach Sonnenuntergang, vereinte am 18. Oktober in einem Innsbrucker Lokal rund 100 Muslime, Juden und Christen. Die Friedenssymbolik dieses gemeinsamen Tuns (drei Weltreligionen beim gemeinsamen Brotbrechen) kann gar nicht noch genug eingeschätzt werden.
Die Geschichte der Begegnungen ist ja alt:
So wurde der hl. Franziskus von Sultan Melek-el-Kamel ehrenvoll empfangen, er erhielt Pflege wegen seines Augenleidens und Waffenschutz. Der Schlüssel für die heilige Grabkirche, Jerusalem, ist in ehrenvoller Tradition seit Jahrhunderten in muslimischer Hand.
Tirol hat alle Ursache, in Glaubensfragen hellhörig und sensibel zu sein, waren doch viele Tiroler wegen ihres Glaubens verfolgt. Leider stimmt es, dass die Situation der Christen in manchen muslimischen Ländern sehr schwer ist, sie gibt und doch keinesfalls das Recht, und schon gar kein christlich begründetes, solche Haltungen zu wiederholen.Es wird gerne das Argument des Fundamentalismus gebraucth. Fundamentalismen gibt es überall dort, wo die Religionen missbraucht werden. Man sollte sich dei Struktur an Demütigungen näher anschauen, die dazu führt, dass es - und das in allen Religionen - zu einem solchen Glaubensverrat kommen kann.
Schon seit Kaisers Zeiten ist der Islam bei uns eine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft und das ist mit dem Anspruch von einem Tirol als viel gepriesener "ältester Festlanddemokratie Europas" wohl durchaus vereinbar.

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