Sonntag, 30. Oktober 2005

Verschiedene Strömungen des Islam gibt es auch in Österreich

Im Rahmen der EU-Türkei-Serie berrichtete die NEUE Zeitung für Tirol am 30.Oktober 2005 über eine Tiroler Türkin, die von ihren Eltern niedergestochen wurde, weil sie keine arrangierte Ehe mit einem Mann eingehen wollte, den sie erst einmal gesehen hatte.
In diesem ergreifenden Beitrag ist ein Absatz, der auf die großen Spannungen innerhalb des Islam eingeht, udn der zeigt, dass junge Einwanderer aus der Türkei nicht nur mit der Integration in die Österreichische Gesellschaft zu kämpfen haben sondern auch gegenüber ihren Eltern und Religionslehrern einen schweren Stand haben. Sie brauchen neben Hilfe vor allem auch Verständnis:

Der Auszug:

"Mit 19 habe ich mich dann in einen jungen Türken verliebt," beginnt Leyla (Name Geändert) zu erzählen. "Wir gingen aus, es war ein üblicher Flirt unter Teenagern."

Ein kleiner Unterschied

Was Leyla zwar wusste, in ihrer jugendlichen Unbeschwertheit aber nicht weiter beachtete war, dass der junge Mann ein Sunnit war, ihre Familie hingegen zu den Aleviten gehört. Das sind zwei unterschiedliche Strömungen innerhalb des Islam. Im allgemeinen gelten Aleviten in ihrer Auslegung als etweas liberaler und westlicher.
Bis heute herrscht zwischen beiden Richtungen bisweile große Rivalität, die Aleviten halten die Sunniten für zu engstirnig und konserativ, während Sunniten den Aleviten vorwerfen, keine echten Muslime zu sein."


Leyla hat die größere "Liberalität" der Aleviten leider nicht zum Lebensglück gereicht. Sie musste vielleicht wegen eines harmlosen Flirts mit einem Sunniten einen Mann heiraten, der ihrer Religionsgruppe zugehörte. Viel zu spät sahen die Eltern ein, dass er trotzdem nicht gut für ihre Tochter war. Immerhin ist die Scheidung inzwischen längst eingereicht.....

Oberkanakengeil von Osman Engin

Osman Engin hat in seinem Buch Oberkanakengeil 31 Kurzgeschichten über den Alltag eines germanisierten Türken geschrieben....

Hier ist eine Leseprobe aus einer Geschichte:

Der Vaterlandsverräter

"Herr Engin, ich freue mich, den bekanntesten türkischen Hip-Hop-Musiker Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben!"
"Ich und Musiker? Ich hasse Musik! Ich hasse jede Art von Musik und alles Kassettenrekorder! Ganz besonders hasse ich den Kassettenrekorder von meinem Sohn Mehmet!"
"Was ist denn das für ein Spinner?", fragt der Fernsehmoderator einen der vielen Wichtigtuer, die im Studium rumlaufen.
"Der glaubt er wäre ein Schriftsteller!", lächelt der Wichtigtuer mit dem rosafarbenen Seidenhemd.
"Herr Engin, ich freue mich den bekanntesten türkischen Schriftsteller Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben!"
"Ich bedenke mich für Ihre freundliche Einladung und bin auch sehr Glücklich, dass ich ..."
"Halt, halt, Sie sind noch nicht dran! wir sind noch nicht auf Sendung! Sind Sie blind? Sehen Sie nicht, dass das rote Licht noch nicht an ist?!"
"Das mag für Sie ja so sein, aber ich kann auch ohne rotes Licht glücklich sein. Ich bin bescheiden."
"Herr Engin", schleimt mich gleich darauf der Fernsehmoderator an, "ich freue mich, den bekanntesten türkischen Schriftsteller Europas hier in meiner Talkshow als Gast zu haben! Hier in der Heimat sind wir sehr, sehr Stolz auf Sie!"
"Ich freue mich ja auch, hier zu sein, aber worauf sind Sie denn jetzt stolz?" wundere ich mich.
"Seien Sie doch nicht so bescheiden, Herr Engin. Sie wissen doch selbst, warum wir so stolz auf Sie sind", sagt er und lächelt die Kamera an.
Meine Frau Eminanim hat mich in de r5Türkei gleich bei zwei Dutzend kleinen Fernsehsendern als "Gastarbeiter, der alleine lesen und schreiben kann" denunziert. In der Hoffnung, so den teuren Sommerurlaub finanziert zu bekommen. diese privaten Fernsehsender vermehren sich dort wie die vielen Millionen Arbeitslosen in Nürnberg.
"Aber Herr Engin, Sie sind doch einer unserer Künstler im europäischen Ausland. Unsere ganze Nation ist stolz auf Sie."
"Ach sagen Sie bloß, haben Sie etwa meien Bücher gelesen?"
"Öhm.... eh.... direkt gelesen nicht."
"Indirekt?"
"Hmm... öhm..."
"Haben Sie überhaupt schon mal ein Buch gelesen?"
"Hmm... ja ja ..."
"Wissen sie überhaupt, wie ein Buch aussieht? ich gebe Ihnen einen Tipp: man kann es nicht essen und es hat keinen Busen."
"Ehhe... höh.... aber das tut ja auch nichts zur Sache. Wichtig ist nur, die gesamte Türkei einschließlich Zypern und Nordirak ist stolz auf Sie!"
"Können wir nicht über was anderes reden als darüber, wer stolzer als der andere ist?"
"Wollen Sie hier jetzt etwa neue Sitten einführen? Ich will doch nur hören, dass Sie auf unser Land ebenfalls stolz sind!"
"Eigentlich nicht so sehr."
"Wie bitte? Herr Engin, Sie leben ja nun schon seit langen Jahren im Ausland und sind gezwungen, auf Deutsch zu schreiben, darunter hat Ihr Türkisch gelitten. Sie haben sich eben falsch ausgedrückt. Eigentlich wollten sie doch sagen: Ich bin stolz, ein Türke zu sein!"
"Ich bin stolz, die dreißig Jahre Ehe mit meiner Frau überlebt zu haben."
"Wurden Sie durch die PKK, die IRA, die ETA, die CIA, die Mafia, die Frauenbewegung oder eine andere Terrororganisation zu der Aussage 'Ich bin nciht stolz auf mein Land' gezwungen?"
"Aber Herr Moderator, warum sollte ich denn auf ein Land stolz sein? Also auf Steine, Sand und Erde, die seit Millionen von Jahren existieren und denen völlig egal ist, wer auf ihnen herumturnt?" ....

Die Fernsehsendung nahm von da ab eine für den Moderator unvorhersehbare Wendung. Als Osman Engin sich viel später an diesem bemerkenswerten Abend endlich in einem Hotelzimmer vor den Fernseher setzte und einschaltete hört er dies:

"Aus Anlass der aktuellen Ereignisse sehen wir uns gezwungen, unser Programm zu ändern...." sagte die Sprecherin mit bedrückter Stimme.
"Schon wieder ein Erdbeben?" fragte sich Osman Engin.
"Viel schlimmer als ein Erdbeben", antwortete sie, "Die Unruhen, die durch dieses verhängnisvolle Interview verursa......."


Halt! Mehr soll hier nicht über den neugeborenen Vaterlandsverräter verraten werden.
Nur soviel: Buch ausleihen, selber lesen und "Achtung: Zwerchfellattacke!"

http://www.osmanengin.de/

Gefährlich fremd?????

Der Tiroler Freiheitlichen-Chef Gerald Hauser stellt fest, dass negative Berichte über Asylwerber überhand nehmen:
„Es ist einfach unfassbar, wie mit unserer Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft umgegangen wird. Wie lange schauen wir hier wirklich noch untätig zu. Es vergeht nahezu kein Tag, an dem nicht irgendein negativer Bericht über die Asylwerber in den Medien vorkommt“, empört sich Gerald Hauser.

Quelle und ganzer Bericht:
http://www.fpoe-tirol.at/index.php?id=2026&backPID=5776&tt_news=5265

Er hat, Recht, die negativen BERICHTE nehmen überhand.

Das beweist die NEUE Zeitung für Tirolvom 28. Oktober 2005:

Da steht auf Seite 2:

"Neue Spuren im Rapoldi-Mord

....Wie ein Informaten der NEUEN mitteilte, sollen Salzburger Ermittler am Donnerstag einen Asylwerber im Zusammenhang mit der ungelklärten Innsbrucker Gewalttat überprüft haben. Das Ergebnis steht noch aus - eine Verbindung zur niederösterreichischen Studentin Daniela Kammerer (19) konnte noch nicht nachgewiesen werden....


Auf Seite 3 steht unter derselben Unterschrift:

"...Auch in Innsbruck ließ ein Hinweis die Alarmglocken schrillen. Ein Hinweis zu einem Mann, der eingentlich schon überprüft worden war. Angeblich soll es sich ebenfalls um einen Asylwerber handeln...."

Und eine Seite nach diesen beiden unbestätigten Verdächtigungen kann der so schon wohl vorbereitete Leser lesen: (Seite 4)

"Flüchtlingshelfer Logar mit dem Umbringen bedroht.

Flüchtlingschef Logar muss erneut um sein Leben und das seiner Familie bangen. Rabiate Asylwerber drohen ihm.

Die Drohungen gegen Peter Logar und seine Familie kommen diesmal aus dem Innsbrucker Flüchtlingsheim. Von dort wo vorige Woche ein Asylwerber ermordet wurde. Logar wird beschützt. Schon länger wird der Flüchtlingskoordinator von Asylwerbern bedroht. Kürzlich stürmte ein Russe sein Büro, weil er ein andere Unterkunft haben wollte. Da ihm Logar aber nicht helfen konnte, rastete der Gast aus. Er könne für nichts mehr garatnieren, ließ er wissen. Gleich danach wurde Logar von einem irakischen Asylwerber bedroht. Auch er wollte verlegt werden, was aber derzeit nicht möglich war. "Sie werden diese entscheidung noch bereuen. Ich habe nichts zu verlieren", schrie der Asylwerber. ..."


Klar, die negativen Berichte über Asylwerber nehmen messbar zu, wie diese sieben Nennungen in nur zwei Beiträgen beweisen. Um sie zu neutralisieren müssten sieben mal so viele POSITIVE Nennungen erfolgen. Dabei waren
* zwei von ihnen unbestätigte Verdächtigungen,
* und einmal war der Betroffene selbst ein OPFER.

Zumindest, dass ein russischer Flüchtling nicht so gerne mit einem psychisch kranken Tschetschennen, der wiederholt gewalttätig war in einem Flüchtlingsheim leben will, ist irgendwie verständlich.

In dem Zusammenhang sei der Flyer "Gefährlich fremd"? Anregungen zum kritischen Umgang mit Medien erwähnt:

http://www.idaev.de/antirassismus.htm

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