Samstag, 10. Dezember 2005

Brief an Landesrat Mitterer vom 7. Dezember 2005

Im Rahmen unserer Kinderrechte-Jahresaktion für das Recht auf den eigenen Namen und die eigene Identität der Schüler an Österreichs Schulen wurde gestern an den zuständigen Bildungslandesrat Sebastian Mitterer (mit Kopie an die Landeskinder- und Jugendanwältin Harasser und den Direktor der Pädagogischen Akademie Innsbruck Kopeitka) folgender Brief gesandt:

Sehr geehrter Herr Landesrat Sebastian Mitterer!

In den vergangenen Tagen hat die Medien-Diskussion um den in Vorarlberg geplanten Türkischunterricht für angehende Volksschullehrer für Schlagzeilen auch in Tiroler Medien gesorgt (siehe Beilage 1: NEUE-Zeitung für Tirol).

Die Heftigkeit und Emotionalität der Diskussion dieses Themas an den heimischen und virtuellen Stammtischen zeigte, dass der von der Wiener FPÖ wieder eingeführte ausländerfeindliche Wahlkampf seine dumpfen Schatten bereits auf die kommenden Wahlgänge in Innsbruck und Tirol voraus wirft.

Das Thema „Türkisch für Volksschullehrer“ ist nun nicht nur als Stoff für gekünstelte und aktionistische xenophobe Politik-Stammtisch-Debatten ergiebig! Es ist auch noch in einem anderen Zusammenhang interessant, wie die Kopie meines Briefes vom 30. September des Vorjahres an Direktor Andreas Schöpf von der August-Thielmann-Volksschule Telfs zeigt. (Siehe Beilage 2)

In dem Brief ging es um ein spezielles Problem, auf das ich im September 2004 im Zuge unseres Familien-Lernhilfe-Projektes in Telfs gestoßen war. Der Name einer meiner türkischsprachigen Projektteilnehmerinnen war vom ersten Tage an von der Lehrerin falsch geschrieben und ausgesprochen worden. Als ich die Lehrerin formlos schriftlich darauf aufmerksam machte und zudem einen Tipp gab, wie der betreffende Buchstabe am Computer zu finden sei, reagierte die Schule sehr ungehalten. Ich erkundigte mich daraufhin bei einer Juristin im Landesschulrat und bei der Landesjugendanwältin danach, ob es denn keine verbindlichen Regeln für die korrekte Schreibweise türkischer Namen im Tiroler Schulwesen gäbe. Zum damaligen Zeitpunkt gab es solche Regelungen offenbar nicht, wie mir gesagt wurde.

Damals dachte ich mir, dass das Recht auf den eigenen Namen und somit das Recht auf die eigene Identität, die beide in der von Österreich 1992 ratifizierten UN-Kinderrechts-Konvention verankert sind, doch eigentlich garantiert sein müssten, ohne dass Kinder oder deren Eltern dieses Recht zuerst offiziell einklagen müssen.

Deshalb habe ich nun beschlossen, für 2006 als Kinderrechte-Jahresschwerpunkt der Cin-Ali-Lernklub-Bibliothek die Aktion: „Yıldız – ohne Punkte…“ ins Leben zu rufen. (siehe auch Beilage 3: Exposè und Beilage 4: Leseprobe).

Nun, meiner Meinung nach macht es VIEL Sinn, wenn Pädagogen, die Kindern mit türkischer Muttersprache oder Zweitsprache Deutschunterricht erteilen, das türkische Alphabet kennen und wissen, wie die türkische Sprache aufgebaut ist. Erst dann können sie den türkischsprachigen Kindern nämlich ECHT helfen Deutsch zu lernen.

Zwei Beispiele:
1) Das Türkische kennt keinerlei Artikel und somit auch kein grammatikalisches Geschlecht, wie das viele Sprachen wie z.B. Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch oder Französisch tun. Zudem sind im Deutschen die Artikel und ihre Deklination extrem verwirrend. Der Artikel DIE z.B. ist einmal feminin, Singular Nominativ und Akkusativ, aber auch für alle Geschlechter im Plural. DER wiederum ist maskulin Singular Nominativ, feminin Singular Genitiv und Dativ und feminin, maskulin und neutral Plural Genitiv. Das ließe sich fortsetzen.

2) Dann ist auch die vom grammatikalischen (nicht natürlichen) Geschlecht abhängige Deklination der Adjektive ein besonderer Leckerbissen beim Deutschlernen.

Warum heißt es z.B.:
bunt - der Hund
Der Hund ist bunt.
Ein bunter Hund ist niemals einfärbig.
Der bunte Hund ist nicht einfärbig.

Das ist alles NICHT logisch. Man muss es einfach lernen. Wenn Kinder das in den ersten fünf, sechs Jahren automatisch lernen, dann macht ihnen das später keine Mühe. Für die, die es später lernen müssen ist es hingegen ein hartes Stück Arbeit, das aber Lehrer, die die Unterschiede zum Türkischen kennen wesentlich erleichtern können. Zumal sie dann den Kindern keine Hausübungen aufgeben, die sie beim besten Willen einfach nicht verstehen können. Letztere habe ich selbst gesehen - es war erschütternd für mich....

Das betroffene Kind hat nach bestem Wissen und Gewissen und ganz brav die Aufgabe gemacht und war fassungslos, als ALLES falsch war. Aggressiv rote Tinte über das ganze Übungsblatt verströmt. Und das NUR weil die Lehrperson offensichtlich keine Ahnung von Deutsch als Fremdsprache und dem anderen Aufbau der türkischen Sprache hatte. Erlebnisse wie diese sind der Alltag vieler türkischsprachiger Kinder und DAS frustriert sie ungeheuerlich. Und es ist herzlos: als ob man einem Kind mit großen Füßen Laufschuhe gibt, die drei Nummern zu klein sind, und es dann mit den Mitschülern einen Marathon laufen lässt: Es kann nie mithalten und ruiniert sich zudem die Füße.

Das größte Problem dabei ist, dass die Eltern oft diese Schwierigkeiten ihrer Kinder genauso wenig verstehen wie die Lehrer, und die Kinder so von beiden Seiten mit sehr hohen Anforderungen konfrontiert werden, die sie nur schwer erfüllen können. Deshalb macht nicht nur eine kleine Türkisch-Einführung für Volksschullehrer viel Sinn, sondern es müsste zusätzlich auch intensive Elternbildung für die betroffenen Eltern angeboten werden.

Helfen Sie BITTE mit, diese Probleme zu lösen und die Kinderrechte-Konvention auch in Österreich umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen

Internationaler Menschenrechtstag - 10. Dezember!

Heute ist der

10. Dezember: Internationaler Tag der Menschenrechte

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde, setzte einen Meilenstein in der Entwicklung der Menschenrechte. Erstmals übernahm die Staatengemeinschaft den Auftrag zum internationalen Menschenrechtsschutz. Der 10. Dezember ist 1950 von der UN-Generalversammlung zum Internationalen Tag der Menschenrechte erklärt worden.

In Österreich gehen mit dem heutigen Tag auch die Menschenrechtstage 2005 zuende.

Die Menschenrechtstage 2005 (vom 20. November bis zum 10. Dezember 2005) geben Impulse für die Auseinandersetzung mit menschenrechtlichen Themen und mit der Menschenrechtsbildung.


Quelle:
http://www.schule.at/index.php?url=themen&top_id=1630

Heute wurde auch die Online-Version des Menschenrechtekompass freigeschaltet.

http://www.kompass.humanrights.ch/cms/front_content.php

Schön, dass in Österreich so viel für Kinder- und Menschenrechte getan wird. Allerdings hinkt die Theorie der Praxis leider noch erheblich nach.

Betrachten wir z.B. diesen Absatz der Kompass-Homepage:

Diskriminierung von Personen oder Gruppen aufgrund ihrer [b]Religion, ihres Geschlechts, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Abstammung, Nationalität oder sexuellen Orientierung[/b] ist innerhalb Europas durch zahlreiche internationale Menschenrechtsinstrumente verboten und soll durch Gesetzgebungen in den einzelnen Ländern in nationales Recht umgesetzt werden. Dennoch werden Minderheiten unentwegt diskriminiert, egal ob es sich um nationale, religiöse, kulturelle, ethnische oder soziale Minderheiten handelt.

Als Beispiel dafür, dass solche frommen Vorsätze in Österreich wenig Einfluss haben, seien folgende Kopien-Sammlungen von Diskriminierungsverstößen in nur drei verschieden Themenforen der Online-Community von www.news.at gezeigt:

http://213.164.26.196/nw1/dyn/100/foren/Foren/Forum110/HTML/004863.html

http://213.164.26.196/nw1/dyn/100/foren/Foren/Forum110/HTML/004668.html

http://213.164.26.196/nw1/dyn/100/foren/Foren/Forum110/HTML/004728.html

http://213.164.26.196/nw1/dyn/100/foren/Foren/Forum110/HTML/004722.html

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Interessanter Artikel und interessierte Frage:

In der Oberländer Rundschau Nummer 48/2005 vom 30. November 2005 stand ein bemerkenswerter Artikel über ein noch bemerkenswerteres Event:


Ängste auf beiden Seiten abbauen
Live-Diskussion im Imster Kabel TV zum Thema Integration

Zwei aktuelle Anlässe nannten die Organisatoren, die ausschlaggebend für die Themenwahl der letzten Live-Diskussion im Imster Kabel-Fernsehen waren: der versuchte Brandanschlag auf ein türkisches Wohnhaus in Imst und der Wirbel um die Bauverhandlung des Minaretts in Telfs. Eine interessante Gesprächsrunde diskutierte vor laufenden Kameras zum Thema Integration. Gesprächsrunde zum Thema Integration im Imster Kabel-Fernsehen: Moderator Meinhard Eiter, Bedrettin Murat, Johann Ortner, Horst Strobl, Osman Saltan, Christian Jonak (Kabel TV), Gerhard Reheis (stehend v.l.); Vorne das Kabel-TV-Team (v.l.): Birgit Peischl, Manfred Siegl, Hannes Preschern und Alfred Lang. RS-Fotos: Köhle


Schon die Besetzung der Gesprächsrunde versprach Spannung: Bedrettin Murat, ein 18-jähriger in Imst lebender Türke, der Telfer Gemeindevorstand Johann Ortner, Osman Saltan, Sprecher des Türkisch-Islamischen Vereins für kulturelle und soziale Zusammenarbeit (Atib), Major Horst Strobl, Oberländer Viertel-Kommandant der Schützen und der Imster Bgm. Gerhard Reheis diskutierten unter der Moderation von Vize.-Bgm. Meinhard Eiter.

KULTREN-MIX IN IMST. In seinem Eingangsstatement lieferte Gerhard Reheis Zahlen aus Imst: "Insgesamt leben Menschen aus 53 Nationen in unserer Stadt. Von 9.637 Einwohnern sind 8.577 Österreicher, 1.060 Einwohner besitzen eine andere Staatsbürgerschaft. Wo so viele Kulturen zusammenleben, ist Toleranz unerlässlich.” Der Telfer Gemeindevorstand Johann Ortner lobte Bürgermeister Stephan Opperer: "Er hatte keine andere Wahl, als das Bauwerk zu genehmigen. Ein Gebetsturm erfüllt den gleichen Zweck wie ein Kirchturm.”

PROVOKATION. Anderer Meinung war da Schützenkommandant Major Horst Strobl: "Das Minarett passt nicht in unsere abendländische Kultur und ist für uns Schützen eine Provokation.” Er sei zwar nicht gegen den Islam, aber Integration müsse für Strobl anders ausschauen. Der Beitritt von Türken zur Schützenkompanie sei aufgrund der Verankerung in den Statuten nicht möglich. Eine Statutenänderung, wie sie der Telfer Kommunalpolitiker Ortner vorschlug, kommt für Strobl nicht in Frage: "Seit Jahrhunderten basiert das Schützenwesen auf dem christlichen Glauben. Das kann man nicht einfach ändern.”

ÄNGSTE ABBAUEN. Quintessenz der Diskussion war die Erkenntnis, dass Integrationsarbeit weiterhin dringend notwendig ist. Ängste und Vorurteile gilt es laut Saltan auf beiden Seiten abzubauen: "Fremdes und Unbekanntes macht Angst. Hinzu kommen sprachliche Barrieren. Anstatt mit Einheimischen in Dialog zu treten, erfolgt oft der Rückzug in Gruppen. Daran müssen wir arbeiten”, analysiert er und ergänzt: "Der Gebetsturm hat für uns symbolischen Charakter. Die Höhe ist letzten Endes nicht ausschlaggebend, daher die Kompromiss-Lösung mit 15 statt 20 Metern.”

VOSCHLÄGE. "Das Geld, das für den Bau des Gebetsturmes notwendig ist, sollte man besser in Sprachkurse investieren”, lautet Stobls Vorschlag für "bessere Integration”. Reheis regte die zweisprachige Erziehung ausländischer Kinder an: "Wenn sie in den Kindergarten kommen und schon das Wichtigste verstehen, ist allen geholfen.”


http://oberland-online.at/rundschau/news/inhalt.php?id=1494&suchbegriff=

So ist nun die Integration auch in Imst endlich zur Chefsache geworden. Das ist begrüßenswert, wenngleich es mir aber doch auch seltsam vorkommt, dass bei der Diskussion die Imster Integrationskoordinatorin nicht am Podium war.

Sie war zuständig für die verschiedenen Integrationstreffen im Zusammenhang mit dem derzeit gerade laufenden Integrations-Leitbild-Prozess, dessen Zwischenergebnisse am 11. Oktober 2005 im kleinen Imster Stadtsaal präsentiert wurden.

Und eigentlich habe ich mir damals die Anwesenheit des Bürgermeisters und des Kabel-TV erwartet und war sehr enttäuscht darüber, wie unwichtig das künftige Integrationsleitbild für Imst zu sein schien. Der Herr Bürgermeister hätte sich dann auch gleich ein Bild über die seltsamen Integrations-Meinungen seiner Imster Stadt-Politiker machen können. Die Integrationskoordinatorin Sandra Dablander bekundete z.B., dass sie es Leid sei, nur mit Einheimischen über Integration reden zu sollen und hatte dabei das migrantische Viertel der anwesenden Gäste glatt übersehen.

siehe auch:
http://cinalilernklub.twoday.net/stories/1051905/

Auch ihre Argumentation gegen Angebote für türkische Familien im Imster Familien-Kompetenz-Zentrum empfand ich als SEHR integrationsfeindlich (.... dann kommen ja "unsere" Familien nicht mehr....). Die Vizebürgermeisterín Brigitte Flür ihrerseits hatte mit dem Vorwurf befremdet, dass verstärkte muttersprachliche Angebote für Schulkinder, wie sie das Leitbild vorsieht, die anderen Kinder diskrimieren würden. Also ich möchte nicht wissen, was für ein Aufschrei durch ganz Österreich ginge, wenn man allen Ernstes auch nur einem einzigen deutschsprachigen Kind den Besuch von Türkischstunden zumuten würde.....

Schade ist also, dass es erst - wenn auch glücklicherweise nur sehr kurz!!!! - in Imst brennen musste und eine von Telfs ausgehende österreichweite Minarett-Debatte für künftige Wahlkampfmunition sorgte, bevor der Herr Bürgermeister und das Kabel-TV sich der Sache annehmen.

Sonntag, 27. November 2005

Kindergärtnerinnen als Prügelknaben?????

In der Tiroler Tageszeitung vom 26. November 2005 berichtete Anita Heubacher über den Stand der frühen Sprachförderung an Tirols Kindergärten:

"620 Kinder fallen in Tirol in die sprachliche Frühförderung. 100 Kindern wird sie verwehrt weil die Kindergärtnerinnen sich noch sträuben.

Innsbruck. (aheu). Zehn Informationsveranstaltungen, 14 Forbildungskurse und Lehrmaterial, das ist das Rüstzeug für Tirols Kindergärtnerinnen. Damit sollen sie Kindern Deutsch beibringen.
Überzeugungsarbeit
Mit 7000 Taferlklasslern rechtet man pro Jahr beim Land. Knappe zehn Prozent müssten vor der ersten Klasse eine sprachliche Frühfördrung erhalten. 620 Kinder haben einen Sprach-Scheck erhalten, 520 können diesen auch einlösen. Für den Rest gibt es noch keine fixe Zusage seitens der Gemeinden.
"Es scheitert an den Kindergärtnerinnen",erklärt Bildungslandesrat Sebastian Mitterer (VP) gegenüber der TT. Er will bei den Kindergärtnerinnen Überzeugungsabeit leisten und die Zahl der geförderten Kinder in die Höhe treiben. Mitterer rechnet allerdings damit, dass 40 Kinder auf der Strecke bleiben werden. Die Kindergärtnerinnen wollen für die Zusatzarbeit eine Gehaltserhöhung oder kleinere Gruppen...."


Mit diesem Artikel erweist sich, dass hier eine große gesellschaftliche Arbeit tatsächlich auf die Berufsgruppe der Kindergätnerinnen abgeladen wird, und sie zudem noch zum Prügelknaben gemacht werden, wenn sie das nicht widerspruchslos hinnehmen.


In ihrem Meinungskommentar meint die Journasistin, die einmal mehr nicht den richtigen Terminus für diese von Bund und Land Tirol schnell aktionistisch aus der Hüfte geschlossene Maßnahme verwendete:

Integration auf SparflammeWie ernst es dem Bund mit der Integration von Ausländer ist, erkennt man am finaziellen Engagement......mit der sprachlichen Frühförderung an den Kindergärten. Der Bund gibt die Marschvorrichtung vor, lässt das Land bei der Umsetzung dahinwurschteln und die Gemeinden aus Sorge vor explodierenden Kosten aufschreien. Integration ja, aber kosten darf sie nichts oder zumindest so wenig wie möglich. Das ist die Fortsetzung der verfehlten Einwansderungspolitik. Ausbaden müssten das die Kindergärtnerinnen. Ihnen wird merh Engagement zum Nulltarif aberlangt. ...

10 Prozent brauchen Deutsch-Unterricht

In der Tiroler Tageszeitung vom 26. November 2005 berichtete Anita Heubacher über den Stand der frühen Sprachförderung an Tirols Kindergärten:

"620 Kinder fallen in Tirol in die sprachliche Frühförderung. 100 Kindern wird sie verwehrt weil die Kindergärtnerinnen sich noch sträuben.

Innsbruck. (aheu). Zehn Informationsveranstaltungen, 14 Forbildungskurse und Lehrmaterial, das ist das Rüstzeug für Tirols Kindergärtnerinnen. Damit sollen sie Kindern Deutsch beibringen.
Überzeugungsarbeit
Mit 7000 Taferlklasslern rechtet man pro Jahr beim Land. Knappe zehn Prozent müssten vor der ersten Klasse eien sprachliche Frühfördrung erhalten. 620 Kinder habeneinen Sprach-Scheck erhalten, 520 können diesen auch einlösen. Für den Rest gibt es noch keien fixe Zusage seitens der Gemeinden.
"Es scheiters an den Kindergärtnerinnen",erklärt Bildungslandesrat Sebastian Mitterer (VP) gegenüber der TT. Er will bei den Kindergärtnerinnen Überzeugungsabeit leisten dun die Zahl der geförderten Kinder in die Höhe treiben. Mitterer rechnet allerdings damit, dass 40 Kinder auf der STrecke beliben werden. die Kindergärtnerinnen wollen für die Zusatzarbeit eine Gehaltserhöhung oder kleinere Gruppen...."

Freitag, 25. November 2005

Was ist unsere Leitkutur im Advent?

Also, als ich heute Morgen meine tägliche Zeitungslektüre beendete, habe ich beschlossen, hier einiges zur Diskussion zu stellen.
Der Ramadan im Rahmen meines Projektes, die Halloween-Diskussion und der die Tiroler Traditionen so sehr betonende Telfer Minarettstreit haben bei mir einiges Nachdenken ausgelöst ... und dann las ich da heute den Landeck-Blickpunkt von gestern und ich musste mich an den Computer setzen...
Ich kann euch diese Köstlichkeiten nicht vorenthalten:

Ich lese also im Landeck-Blickpunkt vom 24. November 2005:

Zwei Worte, eine Attraktion: Landecker Krampusumzug!
Zwei Neueinfürhungen: Maskenausstellung & Lottersleit-Brauchtum.

Der Landecker Krampuslauf hat seit seit seinen Start im Jahre 2001 eine ungeahnten Aufschwung genommen.... 2002 wurde die urzeitliche Winterfigur eingeführt. Und heute gibt es zwei Neuheiten zu vermelden: Im Postamt Landeck wird eine vierteilige Ausstellung mit den Themenbereichen Landecker Krampustradition, Jungkrapusse, Nikolausbrauchtum präsentierten.... Ein Highlight ist die Darstellung von Winter & Wintergeist. Und man kann es schon als kleine Sensation bezeichen: von der Landecker Nikolauslegende Tita sind erstmals Fotos und das Originalskostüm zu sehen.... Die zweite Neueinfürhung hat einen anderen Hintergrund: Hier geht es verlorengegangenes Tiroler Brauchtum in Landeck neu aufleben zu lassen. "Das Lotterleit-Brauchtum gibt es meines Wissens nur mehr in einigen Orten im Unterland und in Osttirol, Künftig eben auch wieder in Landeck", so Oberkrampus Niederbacher. Die Lottersleit werden vom 4. bis. 6. Dezember in Landeck unterweg sein. "Begleitet werden sie von der Krampusmusi. Mit dabei ist auch der heilige Nikolaus mit Gefolge....


Zams: Krampusumzug und Party zum runden Jubiläum - 26. 11. 2005...
Zams: ein rundes Jubiläum feiert der Krampusverein Zams: 1995 organisierte man den ersten Krampusumzug. In der Zwischenzeit ist dieser zur Dauereinrichtung geworden und entwickelt sich zu einer Großveranstaltung... Zams werde sich in ein Eldorado für Krampusfreunde verwandeln. Über 35o Krampusse haben laut Hueber irh Kommen fest zugesagt.... und erwartet werden 15 bis 20 Wägen....
----------

Das sind nur zwei benachbarte Orte im Bezirk Landeck. Das vorchristliche Krampuswesen hat sich in den letzten 10 Jahren - vielleicht unter dem Eindruck von Phänomenen wie "Halloween" neu etabliert. Und der gute alte Heilige Nikolaus ist ein derzeit noch gern geduldeter Zaungast am Rande des teuflischen Treibens der dunklen Mächte und des Winters.... Es sind beachtliche Spektakel die einen neuen Wirtschaftszweig begründeten und allerorten Tuiflervereine wie Schwammerln aus dem Boden sprießen lässt - oft gleich mehrere in einem Ort. Auch bei uns gibt es einen:

http://www.tuiflverein-mieming.com/

Im Zusammenhang mit den verschiedenen Islam- und Türkeidiskussionen der letzten Monate fällt dabei auf, dass die kleinasiatischen Wurzeln des christlichen Glaubens neben den "heidnisch"-vorchristlichen Einflüssen ebenfalls eine Renaissance erfahren: Die Advent- und Weihnachtsmärkte nennen sich schon längest Basar, oder Bazar. Und bei den Krippen, deren Herstellung im ländlichen Tirol ebenso seit Jahren einen Vereins-Boom erfährt, ist die Tradition der "orientalischen Krippen" schlichtwegs nicht wegzudenken... traumhaft orientalische Kulissen, prächtige orientalische Heilige drei Könige, Palmen, Kamele und orientalischen Basarflair dominierten dabei....

Und unser Heiliger Nikolaus....
Dem türkischen Bischof von Myra hat der Katholische Familien-Verband Tirol heuer ein eigenes Buch gewidmet ebenfalls voll von orientalischem Flair....

http://froogle.google.de/froogle_cluster?q=Tyrolia+Der+heilige+Nikolaus&pid=4838477716348617139&oid=7619872281815265233&btnG=Search+Froogle&scoring=p&hl=de

25. November - Türkischer Lehrertag

Als ich heute meine Yahoo-Emails abrief fand ich folgende Nachricht:

Heute ist Lehrertag in der Türkei:)))))))
Du wars wie meine Lehrerin hier Ich danke dir für
Alles:)


Ich habe mich sehr gefreut, von meiner "Schülerin" Asli dieses spezielle Kompliment zu bekommen. Sie machte bei meinem virtuellen Deutschkurs mit, damals lernte sie in Frankfurt auf die Deutsche Hochschulprüfung, die sie schließlich bestand und ab diesem Wintersemester studiert sie in Gießen Wirtschaftsanglistik und lernt natürlich weiter Deutsch.

http://www.bvoe.at/~cin-ali-lernklub/CA-VirtKurs2Asli.htm

Donnerstag, 24. November 2005

Sechs Wochen nach der Eröffnung dieses Themas:

Seit dem eintrag vom 12. Oktober 2005 über die Telfer Minarett-Dorf-Posse ist vieles geschehen. Ich habe meine Beobachtungen dazu in einem Blog-Thread gespeichert.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Medienrummel zwar kurzfristig den sozialen Frieden in Telfs gestört hat, aber doch wahrscheinlich AUCH zu einem rascheren Einlenken der Bauverhandlungsparteien beigetragen hat. Was allerdings meiner Meinung nach zweifelsohne außer dem "Dorffrieden" noch darunter gelitten hat, ist der Ruf Tirols und Österreichs, wie Alois Schöpf in der Tiroler Tageszeitung vom 12. November 2005 in seinem Apropos mit dem bezeichnenden Titel Tirolwerbung auf Telferisch feststellte:

"Peinlich wird der Streit um das Minarett in Telfs auch dadurch, dass ausgerechnet die Österreicher mit ihren Forderungen etwa an die Türkei nicht gerade zimperlich sind. Auf Toleranz und Religionsfreiheit zu vergessen, wenn es einen selbst betrifft , ist daher umso bedenklicher."

Dabei sei an die Aussage des Nationalratspräsidenten Dr. Andreas Khol anlässlich der Eröffnung der Innsbrucker Herbstmesse erinnert, durch die er der Türkei fehlende EU-Reife attestierte, solange nicht die Schützen eine Feldmesse in Antalya abhalten könnten...., M.H.)


Über diese Mediendiskussion hinaus, ist vielen TirolerInnen in diesem Zusammenhang klar geworden, dass es hier nicht nur um bloße und ratifizierte Grundrechte der österreichischen Staatsbürger bezüglich der Religionsfreiheit und der eigenen Kultur geht, sondern dass hier auch die Raumordnung und Siedlungspolitik gefordert sind.

Derzeit wird gerade ein Zukunftsleitbild für Tirol erstellt, in dem die Tirolerinnen auch mitreden können:

http://www.tirol.gv.at/raumordnung/zukunftsraum/projekt.shtml

Meinen Beitrag habe ich dazu bereits geleistet:
http://cinalilernklub.twoday.net/stories/1182274/
Besinnlicher Medienabschluss


"Detail am Rande:
Der Verein ATIP hat neben der Gemeinde und dem Inntalcenter eine der drei großen, künstlerisch gestalteten "Weihnachtsengel", die heuer im Weihnachtsdorf Telfs aufgestellt werden, finanziert..
..!"


Mit diesen fett gedruckten Worten endet der Leitartikel von Hansjörg Pircher in der Novembernummer der Oberländer Zeitung "Mein Monat", für die ich früher auch gelegentlich geschrieben habe.


Die Zeitschrift berichtet in einem "Sonderthema" über die Telfer Minarett-Diskussion, die "teilweise eklig geführt" wurde.

Neben einer Chronologie des umstrittenen Bauprojektes, finden sich auch Stellungnahmen des Bauerwerbers sowie einiger Politiker, wie beispielsweise von Altbürgermeister und Friedenspreistäger Helmut Kopp.

Ein adventlich-friedlicher Abschluss einer überflüssigen politischen Kleingeldschlägerei - meiner Meinung nach!!!

Wen's genauer interessiert:

http://printmedien.westmedia.at/ausgaben/MM_15_05.pdf
http://printmedien.westmedia.at/printmedien/meinmonat/

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Sie lernten ja doch!
Heute fand ich einen geradezu rühenden Beweis dafür,...
CinAli - 12. Nov, 14:24
Noch interessanter ist...
Was ich in der zweiten Woche meines Nicht-mehr-im-NEWS-Forum-P ostens...
CinAli - 31. Okt, 23:34
Interessant.
Jetzt habe ich eine Woche ncith mehr im NEWS-Forum...
CinAli - 29. Okt, 15:41
Analyse
Hier sind einige meiner Fäden des NEWS-Forums zum analysieren: Verstoß...
CinAli - 26. Okt, 17:09
Abschluss!
So, die Wahlkarten sind nun ausgezählt und das vorläufige...
CinAli - 21. Okt, 18:55

Status

Online seit 7337 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 12. Nov, 14:24

Credits


Alfabem
Analyse
Asyl
Bilinguale Fruehfoerderung
Cin Ali Lernklub
Familienministerium
Fruehfoerderung
Integration
Internet-Workshop
Internetschwindeleien
IWS2-Nationalratswahl 2006
Jahresaktion
Jugend
Kinderrechte
Leistungsgruppen
Leitkultursuche
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren