In der
NEUEN Zeitung für Tirol ist heute, am
Sonntag, den 23. Oktober 2005, ein Interview mit
Karl Schwarzenberg zu lesen: Sonntagsinterview mit Karl Schwarzenberg, Fürst, Liberaler und Mitteleuropäer, über Patriotismus, Habsburger-Recycling und seine Skepsis gegenüber einem EU-Vollbeitritt der Türkei.
Zu letzterem ist da zu lesen:
NEUE (Stefan Winkler):
Ihre Familiengeschichte ist eng mit den Türkenkriegen verwoben. Was halten Sie von einem Vollbeitritt der Türkei zur EU?
Schwarzenberg:
Gestehen wir uns doch offen: Beide Seiten sind nicht reif für diese Verbindung. Die Türken haben noch viele Defizite - etwa bei den Menschenrechten und der Religionsfreiheit. Das kann sich alles ändern und ich wünsche den Türken bei ihren Reformen Gottes Segen.
Aber irgenswie erinnert mich das Ganze an eine Hochzeit, bei der nur darüber gesprochen wird, ob die Braut schön und tugendhaft ist. Nur, ob der Bräutigam überhaupt potent ist, das fragt niemand."
Ich habe in letzter Zeit nur
Osman Engin ähnlich herzhaft lachen können. Ich glaube, die neue Schwarzenberg-Biografie muss ich für die Bibliothek unbedingt kaufen......
http://www.ueberreuter.de/index.php?isbn=3800071193&phd=3&content=3%5E%5E%5E%5E%5E%5E%5E%5E
In der heutigen NEUEN Zeitung für Tirol vom Sonntag, dem 23. Oktober 2005, wurde eine Leserbrief von Wolfgang Härting, Telfs publiziert:
Ein Türkisches Dorf in Tirol
Die Wogen in Telfs gehen hoch. Die Bevölkerung ist vom Gemeinderat über den Tisch gezogen worden. Die Bundesregierung hat diesen Umfallerweg ja bei den EU-Verhandlungen bezüglich der Türkei vorgezeigt. Wenn sich bei den gewählten Mandataren des Telfer Gemeinderates ohnedies die Begeisteruntg in Grenzen hält, wieso akzeptieren diese eine so hirnrissige Idee?
Oder ist der Einfluss von Bürgermeister Opperer genauso groß, wie der seines Vorgängers Helmut Kopp.
Schon heute ist Telfst teilsweise in türkischer Hand. Telfs ist überschwemmt von türkischen Pizzerien, Kepab-Buden und an jedem Eck steht bereits ein Gemüseladen. Es gibt sogar genauso viele türkische wie einheimische Cafés. Es gibt nur mehr ein Optikgeschäft, das der türkischen Geschäftsmehrheit bisher widerstanden hat. Alle anderen Läden stehen leer!
Und nun verlieren die Wohnungen in der Nähe in der Umgebung des gelanten Minaretts ihren Wert. Viele Hausbesitzer und Wohnungseigentümer sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Welcher Tiroler will sich schon eine Unterkunft in der Nähe eines Minaretts kaufen? Die Wohnungen werden billiger. Der Besitz geht in türkische Hände über.
Große Probleme ortet man auch bei unserer Tiroler Jugend. Durch die weithin bekannte Gruppenbildung der türkischen Jugendlichen fühlen sich unsere Burschen und Mädchen in der Minderzahl. Noch dazu werden unsere Kinder vielfach belästigt. Vor allem für die Mädchen gleicht das Spazierengehen am einem Sonntag dem bekannten Spießrutenlauf.
Es nützt auch nichts, wenn in den Kindergärten deutsch gelehrt wird. In der Familie selbst wird dann natürlich wieder nur türkisch gesprochen.
Schaut so wirklich die vielgepriesene Integration aus?
-------------- Ende des Leserbriefes--------------------
Nun in der Tat, SO sieht Integration NICHT aus.
Da wird von bestimmten politischen Gruppierungen gebetsmühlenartig argumentiert, dass die Einwanderer samt und sonders "Sozaialschmarotzer" seien. Wenn sie dann - wie offensichtlich in Telfs ausgesprochen geschäftstüchtig sind, dann wird ihnen DAS AUCH postwendend wieder zum Vorwurf gemacht. Ja mehr noch, Herr Häring von Telfs, der es im Grunde besser weiß, will den "türkischen" Geschäftsleuten den geschäftlichen Exodus des Telfer Wallnöferplatzes anlasten, der nach der Eröffnung des Inntalcenter-NEU und der neuen Umfahrung-West des Zentrums sowieso prognostiziert wurde. Der Telfer Wallnöfer-Platz ist seit Jahren ein wirtschaftliches Krisenzentrum......
Und zu den billigeren Wohnungen: her damit!
Zur den Deutschkursen in den Kindergärten: die werden von ebendenselben politischen Gruppierungen seit Jahren gefordert um dann, wenn sie existieren mit Argumenten wie denen von Herrn Härting wieder schlecht gemacht zu werden.
Fazit:
Ich bin der Meinung, dass die Neoösterreicher aus der Türkei es manchen Leuten NIE Recht machen können!
Integrieren sie sich ERFOLGREICH, dann wird das - siehe oben!!! - genauso kritisiert, wie wenn sie das weniger erfolgreich tun.
In Telfs hat das übrigens Methode, wie ein Leserbrief vom Februar 2005 im Magazin der Oberländer Rundschau beweist.
Dor schrieb Frau Susanne Kalla, Telfs, die nach eigenen Angaben selbst drei Jahre in der Türkei gelebt hatte:
"Grundsätzlich finde ich, dass das Zusammenleben mit fremden Kulturen eine Bereicherung für jedes Land darstellt. Aber eben ein Zusammenleben und kein "Nebeneinanderleben", das bei uns offensichtlich der Fall ist. Integration findet ganz einfach nicht statt!
Und ganz ehrlich gesagt frage ich mich, wozu sich vor allem die türkische Beölkerung integrieren soll. Zum größten Teil arbeitet der männliche Teil der Familie in Fabriken, in denen so viele Türken arbeiten, dass Deutschkenntnisse nicht erforderlich sind.
Davon abgesehen gibt es in jedem größeren Dorf neben einer Moschee mit Koranschule einen Türkisch-Islaminschen Kulturverein, speziell in Telfs
fünf türkische Lebensmittel- und Haushaltswarengeschäfte,
vier türkische Imbissstuben,
fünf türkische Cafés,
ein türkisches Telefongeschäft,
einen türkischen Friseur,
und nicht zu vergessen "Türk Danisman", das türkische Informationsbüro.
Ein Stück weiter gibt es auch einen Türkischen Metzger (angeschrieben als "KASAP", wo geschächtete Tiere verkauft werden, was bei uns doch eingentlich verboten ist, oder?)
türkische Ärzte,
Juweliere,
Versicherungsberater,
Kreditvermittler,
Kreditbüros,
sogar ein türkisches Möbelhauts
und nach Bedarf natürlich Dolmetscher....."---------------------Ende des Zitates------------------
Auch hier finden wir einen gut recherchierten Nachweis dafür, dass sich unsere türkischsprachigen Mitbürger sehr fleißig bemühen, sich hier als gute Bürger und Stuerzahler, sowohl als Fabriksarbeiter als auch als Selbstständige, zu integrieren. Aber eben genau das wird ihnen dann im selben Leserbrief im nächsten Absatz als Grund für den mangelnden Integrationwillen angelastet, wie folgende Zeilen beweisen:
"Und nun meine berechtigte Frage:
Wozu sollten diese Leute Deutsch lernen oder überhaupt an Integration denken? Bei dieser Infrastruktur wirklich eine Zeitverschwendung!"
Hier wird gezielt der Eindruck erweckt, dass man OHNE Deutschkenntnisse und ohne die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen in Österreich ein Geschäft führen könnte.........
Da kann ich nur spiegeln und eine gleicherweise berechtigte wie nachdenklich stimmende Gegenfrage stellen:
Wie tut eigentlich ein Dometsch, der ohne Deutschkenntnisse übersetzt?.....