Montag, 14. November 2005

Telfer Wirtschaft holte "Ausländer" nach Telfs

Es war die eigene Wirtschaft von Telfs, die die Gastarbeiter in den Ort holte: Im Jahre 1972 sollen laut Aufzeichnungen 50 % der Arbeitnehmer hier "aus dem Ausland" gewesen sein.

Ich verwiese auf den Zeitungsartikel vom 25. August dieses Jahres in der Tiroler Tageszeitung mit dem Titel:

Bewusstsein für Integration schaffen

"Ich denke dass man bei der Diskussion um Ausländer nicht den Geschichtsverlauf in der Gemeinde vergessen darf," erklärt Opperer. Der Telfer Bürgermeister verweist dabei auf Zeitdokumente, die aus dem Jahre 1972 stammen. "Darin wurden die Arbeiter der Telfer Betriebe erfasst", erklärt Opperer, "damals stammten fast 50 Prozent aus dem Ausland. In der Zwischenzeit leben diese Familien bereits in der dritten Generation in unserer Gemeinde."


Einige Absätze weiter stand im selben Artikel:

"Die Vielfalt der verschiedenen Konfessionen in der Marktgemeinde Telfs zeigt sich auch an der Zahl der Kirchenhäuser. Beinahe in jedem Ortsteil von Telfs ist eine Kirche zu finden. Der türkisch-islamische Verein ATIB eröffnete 2001 eine Moschee mit Gemeinschaftsräumen. Nicht weit davon entfernt bauten die Zeugen Jehovas vor knapp drei Jahren einen neuen Königreichssaal. Die Neuapostolische Glaubenskirche und die Freikirchlichen Christen verfügen ebenfalls über Gebetsräumlichkeiten."

2. Markierungstag, 14. November 2005: Artikel 2

Artikel 2:
(1) Die Vertragsstaaten achten die in diesem Übereinkommen festgelegten Recht und gewährleisten sie jedem ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Kind unanbhängig von der Rasse, der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Sprache, der Religion der politischen onder sonstigen Anschauung, der nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft, des Vermögens, einer Behinderung, der Geburt oder des sonstigen Status des Kindes, seiner Eltern oder seines Vormunds.

(2) Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass das Kind vor allen Formen der Diskriminierung oder Bestrafung wegen des Status, der Tätigkeiten, der Meinungsäußerungen oder der Weltanschauung seiner Eltern, seines Vormunds oder seiner Familienangehörigen geschützt wird.


Dieser Diskriminierungsschutz und Bestrafungsschutz von Kindern wird gerade an Schulen und in Medien aber auch von Politikern oft mit Füßen getreten.

Zwei Beispiele:

Im Rahmen eines offiziellen Integrationstreffens in einer Tiroler Bezirkshauptstadt wird ein Schuldirektor und Stadtpolitiker gefragt, welche Schülergruppe bei der schulischen Integration am meisten Probleme verursache. Er antwortete, dass dies "NUR die Türken" seien. Hier wurde von offizieller stadtpolitischer und bildungspolitischer Seite ein Pauschalurteil über alle Kinder an dieser Schule, deren Eltern in der Türkei geboren wurden ausgesprochen. Kinder wurden somit verbal für den Geburtsort ihrer Eltern abgestraft.

In der selben Bezirkshauptstadt lehnt das mit öffentlichen Geldern geförderte örtlichen Familien-Kompetenz-Zentrum kategorisch ab, überaus notwendige Angebote für türkischstämmige Eltern ins Programm aufzunehmen, "da wir zuerst unsere eigenen Familien" ansprechen wollen. Argument: wenn die "türkischen" dorthin kämen , dann würden die "einheimischen" Familien fern bleiben. Dieser Grundsatz wurde ebenfalls im Rahmen einer offiziellen Integrationsveranstaltung von der daraufhin angesprochenen Integrationskoordinatorin in Anwesenheit der offiziellen Vertreter des Integrationsleitbild-Erstellungsteams bestätigt. Damit wurden wieder Kleinkinder von Eltern die in der Türkei geboren wurden massiv diskriminiert - pikanterweise von einer offiziellen Integrationspolitikerin.

Wo sind die geeigneten Maßnahmen der Republik, die diese Kinder vor Diskriminierung und verbaler Abstrafung wegen der Herkunft ihrer Eltern schützen?????

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