Sonntag, 13. November 2005

Auf der Suche nach der Leitkultur

Wo ist unsere Österreichische Leitkultur eigentlich definiert?
Heute, am 13. November 2005 steht in der NEUEN - Zeitung für Tirol:

Mit Hofer-Lied den Advent in Wien eingesungen

Seit gestern wird in Wien Weihnachten gefeiert - und der Tiroler Christbaum erstrahlt in vollem Glanz.

Es war erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit: zu dritt drückten Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach, Landehauptmann Herwig van Staa (beide VP) und der Gastgeber, Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) um kurz nach halb sechs Uhr den Lichtschalter, der den Tiroler Christbaum vor dem Rathausplatz erleuchten ließ.

Zu Mantua in Banden

Ein Raunen ging durch den bis zum letzen Platz gefüllten Weihnachtsmarkt - und mit "Zu Mantua in Banden", gespielt von der Musikkapelle Marianhilf-St.Nikolaus, begann in Wien offiziell die Punschzeit..... nicht nur Punsch und Glühwein sorgten gestern am Christkindlmarkt für Stimmung: die Marketenderinnen aus Innsbruck schenkten rund 3,5 Liter Marillenschnaps an die Besucher aus....."


Ich fasse zusammen:
Die "stillste Zeit des Jahres" wird inunserem so katholischen Land mit einem lautstark geschmetterten sehr politischen Musikstück und literweise Schnaps, Punsch und Glühwein eröffnet.... Und wie ich der Tirol-Heute Sendung von gestern entnahm auch mit einem "echten" Christkindl.
Also mir als Innsbrucker Kind, das einige der ersten Innsbrucker "Christkindl-Umzüge" miterlebte, dreht sich da was um. Es ist noch nicht mal Mitte November, und ein wesentliches Element unseres katholischer Glaubens (die vorweihnachtliche Fastenzeit) wird Polit-PR-mäßig (die Innsbrucker Wahlen stehen ja vor der Tür) und marktgerecht (der alljährliche Weihnachts- und Adventskonsumrausch steht ja vor der Tür), samt "Originalchristkindl" und "Saltbrenntn" dem Kommerz anheimgedient....

Ist ein Grundsatz unsere Leitkultur also:

Laizismus: Dem Kommerz und der Politik braucht nichts Heiliges mehr heilig zu sein.

FPÖ-Tirol landet Rundumschlag und schießt sich auf Van Staa und Opperer ein

Hauser: Bürger in Telfs wurden hinters Licht geführt

So titelt die FPÖ-Homepage am 11. November 2005 auf ihrer Homepage

http://www.fpoe-tirol.at/index.php?id=2026&backPID=2022&tt_news=5399

Dort ist zu lesen:

Kein Bauverbot für Beschallung das Minarett im Grundbuch feststellbar.

Endlich wacht Landeshauptmann van Staa aus dem Schlaf auf. Seine Aussagen zu den Minarett-Problemen in Telfs und Hall sind aber inhaltsleer. Gerade van Staa müsste von sich aus feststellen, dass es der muslimischen Gemeinschaft ganz offensichtlich am Integrationswillen fehlt. Sie würde sonst nicht die Errichtung des Minaretts so hoch spielen und darauf bestehen, stellt der freiheitliche Landesparteiobmann fest.

Schon der Name des Grundbesitzers, auf dem das Minarett gebaut werden soll, ist kontraproduktiv. Der Verein trägt nämlich den Namen „Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich“. Von einer Zusammenarbeit kann wohl keine Rede sein, wenn gegen den Willen der ortsansässigen Bevölkerung islamische Machtsymbole errichtet werden sollen.

Wiederholt wurde durch den Telfer Bürgermeister behauptet, im Grundbuch sei vermerkt, dass es zu keiner Beschallung (Muezzinruf) in Telfs kommen würde. Das stimmt nicht.
Man hat die Bevölkerung ganz offensichtlich falsch informiert. Im aktuellen Grundbuchauszug der Moschee ist davon keine Rede.

Der Gebetsruf ist ein wesentlicher Teil des muslimischen Glaubens. Er ist ein öffentliches Bekenntnis zum Islam und zu seiner Überlegenheit über andere Religionen. Der Gebetsruf bekundet damit den erwähnten Machtanspruch. Er ist also nicht rein „religiös“ – im modernen, westlichen Verständnis – sondern hat eine politische Komponente, schließt Gerald Hauser.


Dabei übersieht Herr Hauser ein kleines Detail:
Nicht der angeblich fehlende Integrationswille des Telfer Vereins spielte das Thema Minarettso hoch sondern die FPÖ mit ihrem seit Wochen andauernden ausländerfeindlichen Wahlkampf und die Medien.

Dass Herr Hauser findet, dass der Vereinsname kontraproduktiv sei, tritt bestehendes Österreichische Recht mti Füßen. Ein Name ist ein Name ist ein Name. Wenn der Verein polizeilich genemigt ist, dann hat niemand daran mehr etwas herumzumäkeln. In einem Bundesland mit enormer Vereinsdichte ist das müßig zu erwähnen....

Bauverhandlungen haben es an sich, den Interessensausgleich der Nachbarn bestmöglich zustande zu bringen. Dass Nachbarn sehr häufig Einsprüche erheben, liegt in der Natur der Sache. Jeder der hier schon mal gebaut hat, weiß das aus eigener Erfahrung. Grundbucheintragungen können, soweit ich unterrichtet bin erst gemacht werden, wenn die Baubewilligung vorliegt, vorher hat das ja gar keinen Sinn. Und die Bauverhandlung ist doch erst am Montag, haben die Medien berichtet, oder???? Herr Hauser denkt wohl, dass man das in Tirol nicht weiß. In dem Land mit einer der größten Eigenheimanteile Österreichs.....

Bedenklich mit welchen Manipulationen hier argumentiert wird.

Interessant auch dieser Beitrag auf der FPÖ-Tirol-Seite:

Hauser: Minderheit will die Mehrheit dominieren – Tirol muss Tirol bleiben.


Tiroler Freiheitliche lehnen Bau eines Minaretts kategorisch ab.

„Die muslimischen Gläubigen haben ja auch bisher den Weg zur Moschee ohne den Ruf eines Muezzins von einem Minarett aus gefunden. Der Ausübung ihres Glaubens wird sicher kein Hindernis in den Weg gelegt werden. In Österreich herrscht bekanntlich Religionsfreiheit“, stellt der freiheitliche Landesparteiobmann fest.
Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft soll gefälligst zuerst einmal in der Türkei diese Religionsfreiheit verlangen. Erst vor wenigen Tagen hat ein aktueller Bericht der EU-Kommission die türkische Regierung diesbezüglich scharf gerügt. Die noch immer anhaltende Verfolgung von Armeniern christlichen Glaubens durch die Türkei spricht für sich.

Die Tiroler Freiheitlichen lehnen den Bau eines Minaretts in Tirol kategorisch ab. Ebenso abgelehnt wird der Ruf des Muezzins in jeglicher Form der technischen Beschallung. Wir sind in Tirol und nicht in der Türkei. Auch unserer großzügigen Toleranz sind Grenzen gesetzt. Derzeit will eine Minderheit die Mehrheit dominieren.
Gerald Hauser rügt weiters die dilletantische Vorgangsweise des Telfer Bürgermeisters. Dieser trägt einen großen Teil der Schuld an der derzeitigen Eskalation. Hätte er von Anfang an seine Telfer Bürgerinnen und Bürger eingehend informiert, hätte er eine berichtende Gemeindeversammlung abgehalten, wäre ihm, Telfs und Tirol viel erspart geblieben.

Die Tiroler Freiheitlichen werden den Telfer Mitmenschen helfen, alle gesetzlichen und politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, von einer Volksbefragung angefangen bis zur Anrufung der Höchstgerichte.


Quelle:
http://194.96.168.106/index.php?id=2026&backPID=2022&tt_news=5392

1. Markierungstag: 13. November 2005

Warum diese Aktions der Cin Ali Lernklub - Bibliothek:

Im Jahr 1989 (am 20. Novmeber) wurde die Kinderrechts-Konvention durch die Vereinten Nationen einstimmig beschlossen und 1992 wurde sie von Österreich ratifiziert. Für Österreich ist sie am 5. September 1992 in Kraft getreten. Nach der Konvention werden als "Kinder" alle Menschen bis 18 Jahre bezeichnet.

Wie sieht die Realität heute für in Österreich lebende Kinder aus?

Jeden Tag soll nun ein Artikel vorgestellt werden, und aktuelle Beispiele von seiner Verletzung sollen zeigen, dass in Österreich derzeit noch viel Handlungsbedarf im Kinderrechtebereich besteht.....

Artikel 6:
(1) Die Vertragsstaaten erkennen an, dass jedes Kind ein angeborenes Recht auf Leben hat.
(2) Die Vertragsstaaten gewährleisten in größtmöglichem Umfang das Überleben und die Entwicklung des Kindes.


Am 2. November 2005 stand in der Tiroler Tageszeitung über einen versuchten Brandanschlag auf ein Imster Wohnhaus zu lesen:

Laut Angaben des mutmaßlichen Täters holte er vom Garagenabstellplatz seines Wohnortes einen Kanister mit zehn Liter Diesel und verschüttete den Inhalt an den Hauswänden, auf den Fensterbrettern und vor allem im Eingangsbereich des Hauses. Im Haus hielten sich zu dieser Zeit 33 türkische bzw. türkischstämmige Personen auf, die Mehrzahl davon Kinder.

Am 8. November 2005 ist in der Tiroler Tageszeitung im Rahmen der Diskussion um das projektierte Telfer Minarett folgendes zu lesen:

[Bürgermeister] Opperer kennt auch die Schattenseiten seiner konsequenten Haltung: "Ich habe ein SMS bekommen, in dem mir jemand gedroht hat, mein Haus anzuzünden." Auch E-Mails mit Inhalten wie "dann erschieß' ich dich" seien schon aufgetaucht. Tun werde er nichts dagegen, meinte der Bürgermeister, schließlich sei alles anonym gewesen. Von derartigen Praktiken distanzierten sich am Montag auch die Gegner des Minaretts, die mit 2400 Unterschriften im Rathaus vorstellig wurden.

Diese zwei Zitate zeigen, dass in Tirol lebende Kinder (vermutliche 14 Kinder des Imster Wohnhauses und auch das Kind vom Telfer Bürgermeister Opperer) durch den Verbrennungstod mit ausländerfeindlichem Hintergrund bedroht sind.

Frage an die Republik Österreich:

Wie gedenkt Österreich als Vertragsstaat der Kinderrechtskonvention das Überleben und die Entwicklung DIESER 15 Kinder in größtmöglichem Umfang zu gewährleisten????

Markierungen 05

In der Aktionswoche vor dem Kinderrechtetag, also vom 14. bis 20. November 05 werden die Markierungsaktionen von den Gruppen und Klassen vor Ort durchgeführt.

Im Rahmen von angemeldeten Kinderfreundeaktionen werden österreichweit folgende Markeirungen vorgenommen:

Projektionen (sichtbar)
Kinder projizieren Kinderrechte-Schriftzüge an Fassaden

Gemälde (sichtbar)
Kinder malen ihre Rechte auf den Boden

Plakatwände (sichtbar)
Kinder besprayen Wände mit ihren Rechten

Audio (hörbar)
Kinder machen Lärm um die Kinderrechte

Mehr dazu:
http://www.kinderfreunde.at/index.php?action=Lesen&Article_ID=8907

Bei diesen vier Kategorien ist jedoch das Internet als Öffentlicher Raum noch nicht enthalten. Aus diesem Grund wird sich das Kinderfreunde-Projekt Cin Ali Lernklub - Bibliothek mit einem eigenen, themenbezogenen Markierungsprojekt hier betätigen.

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