Mittwoch, 14. September 2005

Es passiert viel Gutes, aber wer weiß darüber Bescheid?

Als ich zum Thema "sprachliche Frühförderung" recherchierte, fand ich im Internet ein Parlamentsprotokoll von der NR-Sitzung vom 12. Mai 2005: Nationalrat Gaßner sagte:

"Wir haben ein Modell bei uns an der Hauptschule entwickelt, Frau Bundesministerin, wo wir in allen Bereichen nicht Deutsch sprechende Kinder so weit bringen, dass sie wirklich dem Unterricht folgen können, und zwar zusammen mit ihren Müttern. Frau Bundesministerin, bis heute ist es nicht gelungen, dass dieser Sprachkurs, der an einer österreichischen Schule stattfindet, öffentlich anerkannt wird, und zwar für die Mütter, wenn es darum geht, einen Nachweis für ihren Aufenthalt in Österreich zu erbringen. Das wäre eine ganz wichtige und erste Entscheidung, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)"

Dieser Absatz macht auf einige RIESIGE Probleme in Österreich aufmerksam:

1) die fehlende Vernetzung der Kursanbieter

2) die fehlende Anerkennung auch informeller Kurse oder Kurse von noch nicht so formalisierten Anbietern.

Es ist zu fordern, dass das anders wird!

Wir brauchenen eine Datenbank zu ALLEN laufenden Projekten und eine ständige Evaluierung sämtlicher Angebote hinsichtlich ihres Outputs sowie eine zwingende best-practice-Vernetzung.

Damit wir endlich aufhören können, das Rad ständig neu erfinden zu müssen.

Hier das Projekt auf der Schulhomepage der Hauptschule Schwertberg:

http://schulen.eduhi.at/hs-schwertberg/integrationsprojekt.htm

Donnerstag, 8. September 2005

Chaos für mich geklärt!!!

Nach dem Weiterleiten des Leserbriefes an Politiker vieler Parteien und Politikebenen konnte ich zumindest für mich das Tiroler Chaos um die "sprachliche Frühförderung" klären:


Ich stelle hiermit für mich den tatsächlichen Sachverhalt fest:

diese angebliche "sprachliche Frühförderung" mittels Vorverlegung der Einschreibefrist auf 3. bis 14. Oktober in Tirol wurde
  1. 1) NICHT am 6. Juli im Nationalrat, sondern am 4. Juli im LSR-Kollegium beschlossen und war im Sommer noch gar nicht in Kraft gewesen, weil noch nicht kundgetan. (Kundmachung nach meiner Information voraussichtlich am 20.September)
  2. und ist 2 ) tatsächlich eine "Sprachförderung im Jahr vor Schuleintritt für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen" und keine "sprachliche Frühförderung"

Sonntag, 28. August 2005

Konzeptentwurf für einen Mutter-Kind Kurs zur bilingualen Frühförderung

So: nachdem ich mir gestern meinen Kummer in einem Leserbrief von der Seele schrieb, war ich auch weiterhin nicht untätig: nach einer unruhigen Nachtruhe und einem vergrübelten Vormittag gibt es ein Kurskonzept zur "sprachlichen Frühförderung", wie ich sie mir vorstelle. Es steht bereits im Internet und wird mit der neuesten Projektfamilie nun zumindest bis Weihnachten erprobt:

http://www.bilila.bvoe.at/Eins-zwei-drei.htm

Zwei in diesem Zusammenhang interessante Zeitungsmeldungen:

http://www.bff-nbg.de/bilder/Spielend_lernen/nn50226_Eltern_sind_wichtige_Lehrer.pdf

http://www.bff-nbg.de/bilder/Spielend_lernen/nz50228_Neues_Trainingsprogramm.pdf

Samstag, 27. August 2005

Leserbrief an die Tiroler Tageszeitung zum Thema Frühförderung:

Pflicht-Deutschkurs versus „sprachliche Frühförderung“

In den vergangenen Wochen erschienen in der Tiroler Tageszeitung einige Beiträge zu Thema „sprachliche Frühförderung“. Wie die TT-Telefon-Stunde mit dem zuständigen Landesrat Sebastian Mitterer zeigte, verwirrte „das vorzeitige Einschreiben von angehenden Taferlklasslern … viele Eltern.“

Warum das? Das höchst sensible Thema “Deutschlernen“ gereichte den Tiroler Bildungspolitikern gleich nach Ferienbeginn zur höchst willkommenen Gelegenheit eines ersten Säbelrasselns in der Post-Zweidrittel-Mehrheits-Ära der österreichischen Schulpolitik. Inhalt war der sprachliche Frühförderansatz der Regierung, der durch eine vorgezogene Schulanmeldung und eine frühe Diagnose eines Deutsch-Förderbedarfs vor allem Kinder mit Migrationshintergrund Förderungen zukommen lassen will, die den Schulstart erleichtern. Die Kritikpunkte der Opposition: die geplante sprachliche Frühförderung im letzten Kindergartenjahr sei finanziell zu schlecht abgesichert, die Gruppen seien zu groß und die Pädagogen seien noch gar nicht dafür ausgebildet.

Während ihres medialen Schlagabtausches verloren die bildungspolitischen Akteure allerdings völlig aus den Augen, welche Gefühle dieses Geplänkel bei den betroffenen Familien in einer Umbruchsphase (Schuleintritt) auslösen! Von der Opposition überhaupt nicht angesprochen wurde bei der ganzen Diskussion, dass der Begriff „sprachliche Frühförderung“ ein platter Etikettenschwindel ist. Hier geht es einfach um einen unzulänglich geförderten Pflicht-Kindergarten-Deutschkurs für Migrantenkinder unmittelbar vor dem Schuleintritt.

Eine „sprachliche FRÜHförderung“, die diesen Namen auch wirklich verdiente, müsste
  • viel früher – im Idealfall zwischen zweitem und drittem Lebensjahr oder schon vorher beginnen.
  • in den Familien ansetzen,
  • sich über die ganze Kindergartenzeit erstrecken und
  • bilingual sein, wobei die Eltern mit ihrer unersetzlichen muttersprachlichen Kompetenz ein zubinden wären.
Davon ist dieser hoffnungsvolle erste Pilotversuch noch WEIT entfernt!

Cin Ali Lernklub - Bibliothek
Projektleiterin: Monika Himsl

Alfabem - eine rasante Entwicklung

Das am 7. April gestartete Pilotprojekt "Alfabem - Alfabetisierung am Küchentisch" entwickelt sich auch - trotz Ferien - rasant weiter.

Nicht nur, dass die Alfabetisierung einer Frau stetig fortschreitet, es melden sich auch ständig neue Interessenten an. Familien die möchten, dass sie bei sich zuhause lernen können. Freilich ist eine Erweiterung des Teilnehmerkreises nur dann möglich, wenn es auch tatsächlich um Alfabetisierung geht.

Das heißt: Erwachsene oder Kinder lernen Lesen und Schreiben.

Trotzdem ist eine Familie dabei, die eine Ausnahme bildet, aber das ist eine andere Geschichte. Ansonsten soll zumindest ein Familienmitglied sich mit dem Lesen- und Schreibenlernen beschäftigen in zwei Sprachen beschäftigen: Deutsch und Türkisch.

Freitag, 19. August 2005

Recherchen zum Konzept laufen an!

In den bisherigen Projekten der Cin Ali Lernklub – Bibliothek waren der Projektleiterin in den aus der Türkei eingewanderten Familien einige Besonderheiten aufgefallen, die es nahe legten, eine vertiefende Studie mit Familien mit noch wesentlich jüngeren Kindern durchzuführen und die Eltern wesentlich mehr einzubeziehen im Sinne eines „Empowerment in der Familie“. Auf der Suche nach ähnlichen Ansätzen und Projekten stieß sie dabei auf folgendes drei in Deutschland bereits verwirklichte Ansätze:

Frühförderprogramm: OPSTAPJE - Schritt für Schritt

Modellprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung, durchgeführt vom Deutschen Jugendinstitut. Bei OPSTAPJE -Schritt für Schritt handelt es sich um ein zweijähriges Frühförderprogramm. Es ist für Kinder vom 2. - 4. Lebensjahr aus Familien in belasteten Lebenslagen und -situationen konzipiert und als Hausbesuchsprogramm organisiert. Mit dieser -Gehstruktur- sollen Familien in der Erziehung ihrer Kinder unterstützt werden, die durch die üblichen -Kommstrukturen- der Erziehungs- und Lebenshilfe schlecht oder nicht erreicht werden. Links zur Programmbeschreibung und Veröffentlichungen sowie Kontakten.

Hippy - Home lnstruction Program for Preschool Youngsters

HIPPY (Home Instruction Program for Preschool Youngsters) ist ein frühkindliches Lernprogramm, welches die kognitiven Fähigkeiten und die Sprachkompetenzen von Kindern fördert. HIPPY wird vor allem zur Förderung der sozialen Integration von Aussiedler- bzw. ausländischen Kindern eingesetzt. Vorstellung des Projektes (gefördert 01.01.1992 - 31.12.1994), Hinweise auf Veröffentlichungen und weiterführende Literatur.

Rucksack-Projekt - Ein Konzept zur Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich

´´Der Arbeitskreis IKEEP (Interkulturelle Erziehung im Elementar- und Primarbereich) der Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) in NRW hat das aus den Niederlanden stammende Programm adaptiert und für den Einsatz in Deutschland übersetzt bzw. überarbeitet. ´´ Die Seite stellt das Konzept vor und geht auf die folgenden Punkte ein: Methodische Vorgehensweise, das Rucksack-Projekt in Rotterdam, Rucksackmodelle, Zielsetzungen, Evaluation und Stimmen aus der Praxis sowie ergänzende Programme.

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